Skifahrt der Stufe ins Ahrntal 2015
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Sonntag, 25.01.2015Der Wetterbericht für Südtirol verheißt eine spannende Nacht: Von Norden her nähert sich eine Kaltfront, die gegen den Alpenhauptkamm stößt. Auf der Alpensüdseite entstehen daher Windgeschwindigkeiten bis 120 km/h. Kurz nach 22:00 Uhr beginnt der Düsenbetrieb im Ahrntal. Wie ein Orkan faucht der Föhnsturm durch die Talenge oberhalb St. Peter. Schon bald ist von der Straße ans Talende nach Kasern nichts mehr zu sehen. Am Bauernhof gegenüber fliegen die Dachschindeln. Im Haus Kordiler wissen am Morgen besonders die Bewohner der 3. Etage, dass man Sturm auch im Haus erleben kann. Die stärksten Böen zerren dermaßen an den Dachbalken, als wollten sie das ehrwürdige Gebälk gleich mitnehmen.Unser Wirt Armin weiß am nächsten Morgen zu berichten, dass das Tal aufgrund seiner Lage besonders anfällig für diese Wetterkapriolen ist. Gegen 09:30 fällt die Entscheidung: Ski laufen ja, aber mit angezogener Handbremse. Dennoch aber zeigt sich der eigentliche Kernbereich des Gebietes auf dem Almboden als sehr windgeschützt. Lediglich etwas Triebschnee weht über die Pisten. Doch der wird tapfer weggepflügt. Gegen 10:30 Uhr tauchen sogar drei Anfänger-Gruppen am Hühnerspiel auf, der ersten echten Bewährungsprobe nach dem Almboden. Respekt vor dieser Leistung. Kurze Pause im Föhnsturm Doch auch im Tal wird an den Anfängerliften dem Wind tapfer getrotzt. Derweil testen die Könner die Gipfelbahn zum Klaussee und stellen fest, dass schwarze Pisten bei Wind leer sind. Durch den eingewehten Schnee ergeben sich ganz besondere Fahrverhältnisse: Wind und Triebschnee bremsen die steilen Hänge. Somit werden bei aufklarender Sicht auch die steilsten Passagen gleich mehrfach gemeistert. Als nach dem Mittagessen noch immer keine Besserung in der Atmosphäre auftritt, bemühen einige Anfänger mit ihrem Wechsel zum langen und anspruchsvollen Sonnenlift das letzte Omen - ohne Erfolg. Keine Wolkenlücke gibt ihn frei, den Paradeblick auf die höchsten der 82 3000er rund um das Ahrntal. Erst als alle den Heimweg nach St. Peter antreten, erst da gibt es einen kurzen Moment Pause im Brausen der Föhn-Düse. In der Abendsonne reicht der Blick talabwärts zur Kirche von St. Jakob. Und die Woeste-Skifahrer ziehen sich wieder in die dicken Mauern zurück. Noch während der Chronist schreibt, kommt der neue Wetterbericht: kälter, sonniger! Nun denn, mal sehen. Was für ein Tag. Doch jetzt ist Essen fassen, und das ist mindestens so ernst wie der Sturm, wenn nicht sogar noch ernster. Haus Kordiler |