Vorbemerkung
Geraden
- Lineare Bewegungen werden z. B. bei Navigationsproblemen
(Schiffe im Zweidimensionalen, Flugzeuge im Dreidimensionalen)
durch Startpunkt, Zeitparameter und Geschwindigkeitsvektor
beschrieben und dynamisch mit DGS dargestellt. Dabei sollten
Modellierungsfragen (reale Geschwindigkeiten, Größe der
Objekte, Flugebenen) einbezogen werden. Eine Vertiefung kann
darin bestehen, den Betrag der Geschwindigkeit zu variieren.
In jedem Fall soll der Unterschied zwischen einer Geraden als
Punktmenge (z. B. die Flugbahn) und einer Parametrisierung
dieser Punktmenge als Funktion (von der Parametermenge in den
Raum) herausgearbeitet werden.
- Ergänzend zum dynamischen Zugang wird die rein geometrische
Frage aufgeworfen, wie eine Gerade durch zwei Punkte zu
beschreiben ist. Hierbei wird herausgearbeitet, dass zwischen
unterschiedlichen Parametrisierungen einer Geraden gewechselt
werden kann. Punktproben sowie die Berechnung von
Schnittpunkten mit den Grundebenen sollen auch hilfsmittelfrei
durchgeführt werden. Die Darstellung in räumlichen
Koordinatensystemen sollte hinreichend geübt werden.
- Auf dieser Grundlage können z. B. Schattenwürfe von Gebäuden
in Parallel- und Zentralprojektion auf eine der Grundebenen
berechnet und zeichnerisch dargestellt werden. Der Einsatz
einer dynamischen Geometrie-Software (DGS) bietet hier die
zusätzliche Möglichkeit, dass der Ort der Strahlenquelle
variiert werden kann.
Ebenen
- Als Einstiegskontext für die Parametrisierung einer Ebene
kann eine Dachkonstruktion mit Sparren und Querlatten dienen.
Diese bildet ein schiefwinkliges Koordinatensystem in der
Ebene. Damit wird die Idee der Koordinatisierung aufgegriffen.
- Wenn genügend Zeit zur Verfügung steht, können durch
Einschränkung des Definitionsbereichs Parallelogramme und
Dreiecke beschrieben und auch anspruchsvollere
Modellierungsaufgaben gestellt werden, die über die
Kompetenzerwartungen des KLP hinausgehen.
- In diesem Unterrichtsvorhaben werden Problemlösekompetenzen
erworben, indem sich heuristische Strategien bewusst gemacht
werden (eine planerische Skizze anfertigen, die gegebenen
geometrischen Objekte abstrakt beschreiben, geometrische
Hilfsobjekte einführen, bekannte Verfahren zielgerichtet
einsetzen und in komplexeren Abläufen kombinieren und
unterschiedliche Lösungswege kriteriengestützt vergleichen).
- Punktproben sowie die Berechnung von Spurgeraden in den
Grundebenen und von Schnittpunkten mit den Koordinatenachsen
führen zunächst noch zu einfachen Gleichungssystemen. Die
Achsenabschnitte erlauben eine Darstellung in einem räumlichen
Koordinatensystem.
- Die Untersuchung von Schattenwürfen eines Mastes auf eine
Dachfläche z. B. motiviert eine Fortführung der systematischen
Auseinandersetzung mit linearen Gleichungssystemen, mit der
Matrix-Vektor-Schreibweise und mit dem Gauß-Verfahren.
- Die Lösungsmengen werden mit dem GTR bestimmt, zentrale
Werkzeugkompetenz in diesem Unterrichtsvorhaben ist die
Interpretation des angezeigten Lösungsvektors bzw. der
reduzierten Matrix. Die Vernetzung der geometrischen
Vorstellung (Lagebeziehung) und der algebraischen
Formalisierung sollte stets deutlich werden.
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Angestrebter Kompetenzerwerb
- Fettdruck: Vom Kernlehrplan verpflichtend vorgegebene
Kompetenzerwartungen.
- Normaldruck: Schulspezifische Kompetenzerwartungen.
Handlungsfeld „Darstellung und Untersuchung
geometrischer Objekte“
- Ich kann Geraden und
Strecken in Parameterform darstellen.
- Ich weiß, dass man Geraden sowohl in der Ebene, als auch
im Raum mithilfe von Vektoren beschreiben kann.
- Ich kann Geraden mithilfe der Gleichung vec(x) = vec(p)+
r*vec(u) angeben.
- Ich weiß, dass der Vektor vec(p) Stützvektor heißt
und der Ortsvektor zu einem beliebigen Punkt P ist,
der auf der Geraden liegt.
- Ein weiß, dass der Vektor vec(u) Richtungsvektor
heißt.
- Ich weiß, dass man für den Parameter r alle reellen
Zahlen einsetzen darf.
- Ich weiß, dass eine Gerade durch mehrere Gleichungen
beschrieben werden kann. Dabei kann der Stützvektor
jeweils verschieden sein. Die Richtungsvektoren müssen
jedoch Vielfache voneinander sein.
- Ich kann Geraden in der Ebene und im Raum zeichnen.
- Ich kann Punkte angeben, die auf der Geraden liegen.
- Ich weiß, wie man eine Punktprobe durchführt.
- Ich kann die Gleichung einer Geraden aus zwei Punkten
aufstellen, die auf der Geraden liegen.
- Ich weiß, dass eine Strecke im Gegensatz zu einer
Geraden zwei Endpunkte besitzt. Als Parameter dürfen daher
nicht alle Werte aus den reellen Zahlen, sondern nur die
Werte eines abgeschlossenen Intervalls eingesetzt werden.
- Ich kann den Parameter von
Geradengleichungen im Sachkontext interpretieren.
- Ich kann die Bahn einer gleichförmigen Bewegung durch
eine Gerade, Halbgerade oder Strecke in Parameterform
beschreiben.
- Dabei ist der Stützvektor vec(p) der Ortsvektor zu
einem beliebigen Bahnpunkt.
- Für den Parameter r dürfen ggf. nur Werte eines
definierten Intervalls eingesetzt werden.
- Der Richtungsvektor vec(u) beschreibt die Richtung,
in die sich ein Körper bewegt.
- Ich weiß, dass man gleichförmige Bewegungen durch einen
Startpunkt, einen Zeitparameter und einen
Geschwindigkeitsvektor beschreiben kann.
- Dabei ist der Stützvektor vec(p) der Ortsvektor zum
Startpunkt P.
- Der Parameter r gibt die Zeit (in s, min, h, ...)
an.
- Der Betrag des Richtungsvektors |vec(u)| gibt die
Geschwindigkeit in (in m/s, km/h, ...) an.
- Ich weiß, dass Seiten von Flächen und Kanten von Körpern
sowie weitere besondere Linien, wie z.B. Diagonalen,
Strecken darstellen, die mithilfe von Parametergleichungen
dargestellt werden können.
- Ich kann Ebenen in Parameterform darstellen.
- Ich weiß, dass man eine Ebene mittels Parameterform
vec(x) = vec(p) + r*vec(u) + s*vec(v) beschreiben kann.
- Ich weiß, dass der Vektor p Stützvektor heißt und
die beiden Vektoren vec(u) und vec(v) als
Spannvektoren bezeichnet werden.
- Ich weiß, dass die Spannvektoren nicht dem
Nullvektor entsprechen und zueinander parallel sein
dürfen.
- Ich weiß, dass man für die Parameter r und s alle
reellen Zahlen einsetzten darf.
- Ich weiß, dass die gleiche Ebene durch mehrere
Parametergleichungen beschrieben werden kann.
- Ich kann die Parameterleichung aus drei Punkten
aufstellen, die in der Ebene liegen. Diese dürfen
jedoch nicht auf einer Geraden liegen.
- Ich kann eine Punktprobe durchführen.
- Ich kann Ausschnitte von Ebenen zeichnen.
Prozessbezogene Kompetenzen (Schwerpunkte)
- Modellieren
Die Schülerinnen und Schüler
- erfassen und strukturieren zunehmend komplexe
Sachsituationen mit Blick auf eine konkrete Fragestellung
(Strukturieren)
- treffen Annahmen und nehmen begründet Vereinfachungen
einer realen Situation vor (Strukturieren)
- übersetzen zunehmend komplexe Sachsituationen in
mathematische Modelle (Mathematisieren)
- erarbeiten mithilfe mathematischer Kenntnisse und
Fertigkeiten eine Lösung innerhalb des mathematischen
Modells (Mathematisieren)
- beurteilen die Angemessenheit aufgestellter (ggf.
konkurrierender) Modelle für die Fragestellung
(Validieren)
- verbessern aufgestellte Modelle mit Blick auf die
Fragestellung (Validieren)
- Werkzeuge
Die Schülerinnen und Schüler
- nutzen Geodreieck, geometrische Modelle (mathematische
Sammlung) und DGS
- verwenden verschiedene digitale Werkzeuge (GTR,
Vektoris3D, u.a.) zum
- grafischen Darstellen von Ortsvektoren, Vektorsummen
und Geraden
- Darstellen von Objekten im Raum
- Argumentieren
Die Schülerinnen und Schüler
- stellen Zusammenhänge zwischen Begriffen her (Begründen)
- nutzen mathematische Regeln bzw. Sätze und sachlogische
Argumente für Begründungen (Begründen)
- überprüfen, inwiefern Ergebnisse, Begriffe und Regeln
verallgemeinert werden können (Beurteilen)
- Kommunizieren
- erläutern mathematische Begriffe in theoretischen und in
Sachzusammenhängen (Rezipieren)
- formulieren eigene Überlegungen und beschreiben eigene
Lösungswege (Produzieren)
- wechseln flexibel zwischen mathematischen
Darstellungsformen (Produzieren)
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