Unterrichtsvorhaben
„Grundverständnis des Integralbegriffs - von der Änderungsrate zum
Bestand“ |
Vorbemerkung
- Das Thema ist komplementär zur Einführung der
Änderungsraten. Deshalb sollten hier Kontexte, die schon dort
genutzt wurden, wieder aufgegriffen werden (Geschwindigkeit –
Weg, Zuflussrate von Wasser – Wassermenge).
- Der Einstieg kann über eine Gruppenarbeit erfolgen, in der
sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig eine Breite an
Kontexten, in denen von einer Änderungsrate auf den Bestand
geschlossen wird, erarbeiten.
- Mit der Schachtelung durch Ober - und Untersummen sollen die
Schülerinnen und Schüler eine Strategie zur möglichst genauen
näherungsweisen Berechnung des Bestands entwickeln.
- Die entstehenden Produktsummen werden als Bilanz über
orientierte Flächeninhalte interpretiert.
- Qualitativ können die Schülerinnen und Schüler so den
Graphen einer Flächeninhaltsfunktion als „Bilanzgraphen“ zu
einem vorgegebenen Randfunktionsgraphen skizzieren.
|
Zeitrahmen |
Themen |
2 Wochen
=
6 Stunden |
Grundverständnis des Integralbegriffs - von der
Änderungsrate zum Bestand
- Produktsummen als Rekonstruktion des
Gesamtbestandes einer Größe interpetieren
- Deutung der Inhalte von orientierten Flächen im
Kontext
- Skizzieren von Flächeninhaltsfunktionen bei
gegebener Randfunktion
|
|
Angestrebter Kompetenzerwerb
- Fettdruck: Vom Kernlehrplan verpflichtend vorgegebene
Kompetenzerwartungen.
- Normaldruck: Schulspezifische Kompetenzerwartungen.
Handlungsfeld „Integralbegriff“
- Ich kann Produktsummen im
Kontext als Rekonstruktion des Gesamtbestandes oder
Gesamteffektes einer Größe interpretieren.
- Ich kann folgende Zusammenhänge richtig erläutern und in
Sachzusammenhängen anwenden:
- Bisher war die Ableitung ein zentraler Begriff, mit
deren Hilfe man die momentane Änderungsrate einer
Größe bestimmen kann.
- Jetzt ergeben sich neue Problemsituationen. Es muss
umgekehrt von der momentanen Änderungsrate einer Größe
auf die Gesamtänderung (Wirkung) dieser Größe
geschlossen werden.
- Kennt man die momentane Änderungsrate einer Größe
(Funktion) in einem Intervall, so lassen sich die
Werte dieser Größe (dieser Funktion) rekonstruieren
(wiederherstellen).
- Das lateinische Wort für Wiederherstellen ist „integrare“.
- Die rekonstruierten Funktionswerte sind
interpretierbar und berechenbar als orientierte
Flächeninhalte.
- Deshalb sucht man nach Methoden zur Bestimmung
solcher Flächeninhalte.
- Die momentane Änderungsrate "bewirkt" die
Gesamtänderung.
- Beispiele:
- momentane Änderungsrate: Geschwindigkeit in m/s ;
Gesamtbestand der Größe: Zurückgelegter Weg in m.
- momentane Änderungsrate: Ausstoßrate eines
Schadstoffs in g/min ; Gesamtbestand der Größe:
Gesamte Ausstoßmenge in g.
- momentane Änderungsrate: Zuströmende Personenrate in
Personen / min ; Gesamtbestand der Größe: Gesamte
Personenzahl
- momentane Änderungsrate: Durchflussrate bei einer
Pipeline in m3 /h ; Gesamtbestand der
Größe: Gesamte Durchflussmenge in m3.
- Ich kann die Inhalte von
orientierten Flächen im Kontext deuten.
- Beispiele:
- momentane Änderungsrate: Zuflussgeschwindigkeit bzw.
Abflussgeschwindigkeit einer Flüssigkeit in einen
Behälter in m3 /h.
- Deutung des Inhalts der orientierten Fläche:
- Fläche oberhalb der Abzisse: Volumen der
Flüssigkeit in m3, die insgesamt
zugeflossen ist.
- Fläche unterhalb der Abszisse: Volumen der
Flüssigkeit in m3, die insgesamt
abgeflossen ist.
- momentane Änderungsrate: Geschwindigkeit eines
Aufzuges in m/s in einem Hochhaus. Wenn der Aufzug
nach oben fährt, ist die Geschwindigkeit positiv.
- Deutung des Inhalts der orientierten Fläche:
- Fläche oberhalb der Abzisse: Gesamtstrecke, die
der Aufzug nach obern fährt.
- Fläche unterhalb der Abszisse: Gesamtstrecke,
die der Aufzug nach unten fährt.
- Ich kann zu einer gegebenen
Randfunktion die zugehörige Flächeninhaltsfunktion
skizzieren.
Prozessbezogene Kompetenzen (Schwerpunke)
- Kommunizieren
Die Schülerinnen und Schüler
- erfassen, strukturieren und formalisieren Informationen
aus mathematikhaltigen Texten und Darstellungen
(Rezipieren)
- formulieren eigene Überlegungen und beschreiben eigene
Lösungswege (Produzieren)
- wählen begründet eine geeignete Darstellungsform aus
(Produzieren)
- dokumentieren Arbeitsschritte nachvollziehbar
(Produzieren)
- erstellen Ausarbeitungen und präsentieren sie
(Produzieren)
|