„Sei Du selbst die
Veränderung der Welt“
Bei der
Zeugnisübergabe des
Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums im Grohe-Forum
gab es viel Lob für die Abiturientia 2023

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Abiturientinnen und Abiturienten haben im
Abschlussjahrgang 2023 ihr Abitur am
Woeste-Gymnasium in Hemer gemacht.
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„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir
wünschst für diese Welt.“ Dieses Motto von Mahatma
Gandhi hatten die insgesamt 59 Abiturientinnen und
Abiturienten des Jahrgangs 2023 des Friedrich-
Leopold-Woeste-Gymnasiums über ihre Feier der
Zeugnisübergabe im Grohe-Forum des Sauerlandparks
gestellt.
Und tatsächlich war in den Reden – sowohl seitens
der Schülerschaft als auch von Lehrern und
Offiziellen – immer wieder die Rede von dem Wunsch
nach Persönlichkeitsentwicklung und der Hoffnung,
mit seinem Tun etwas verändern zu können.
Das Vertrauen darauf, den richtigen Moment zu
finden
Die Stufenleiter Natascha Kreft und Tristan Bargarey
verwiesen in ihrer Begrüßung auf das Abi-Motto der
Stufe „Tschaka – auch eine perfekte Welle geht
einmal zu Ende“. Ein Spruch, der sich bei der
Stufenfahrt nach Südfrankreich ergeben habe, wo auch
Surfen auf dem Programm gestanden habe. Kreft zog
Parallelen zwischen dem Surf-Sport und der Zeit auf
dem Gymnasium – auch die Abiturienten hätten
gelernt, „die Woeste-Welle zu reiten“. Auch wenn man
jetzt auseinander gehe, stehe fest: „Die
Freundschaften, die ihr in der Schulzeit geknüpft
habt, werden immer einen Platz in eurem Herzen
haben.“
Der Rat der Stufenleitung: „Ihr müsst darauf
vertrauen, die richtigen Gelegenheiten zu finden, so
wie auch die Surfer auf die perfekte Welle warten.“
Ziel sei es, jeden Moment zu nutzen, denn „die
perfekte Welle kommt nicht wieder zurück“, so Kreft
und Bargarey.
Es ist an der Zeit, neue Perspektiven zu finden
Schulleiter Professor Jörg Trelenberg sprach von
einem großen Einschnitt, weil „ihr fast euer
gesamtes erinnertes Leben mit Schule zu tun hattet.
Sie hat Euer Leben maßgeblich bestimmt.“ Jetzt sei
es an der Zeit, neue Freunde und neue Perspektiven
auf die Welt zu finden. „Mit jedem Jahrgang, der die
Schule verlässt, verliert auch die Schule etwas“, so
der Schulleiter.
Auch als Lehrer lerne man von den vielen
individuellen Persönlichkeiten der Schüler immer
etwas hinzu. Jörg Trelenberg erinnerte an einen
offiziellen Schulversuch, bei dem man versucht habe,
Latein aktiv zu lernen. Er erinnerte an eine
Lehrerkonferenz, an der zwei Schülerinnen teilnahmen
und auf Diskriminierung am Woeste hinwiesen und
zuletzt an die Kritik aus der Schülerschaft an einem
Lernkanon, der mit der Lebensrealität nur wenig zu
tun habe, so zumindest die Ansicht der Schüler.
Tenor: Was bringt mir die zehnte
Gedichtsinterpretation wenn ich nicht weiß, wie man
ein Konto eröffnet, fragten die Schüler kritisch.
Alle diese Diskussionen hätten gezeigt: „Es geht bei
höherer Bildung auch immer um
Persönlichkeitsbildung“. Der Wunsch des
Schulleiters: „Wir hoffen, dass die Schulzeit euch
die Kraft gegeben hat, die Welt um euch herum zu
verändern.“
Absolventen feiern den letzten Tag ihrer
Kindheit
Stufensprecherin Delia Bagrin erinnerte an einige
schöne Momente des „Last-Minute-Jahrgangs“ und
fragte: „Wo sind nur die ganzen Jahre hingeflogen?“
Der Tag der Zeugnisvergabe sei „der letzte Tag, an
dem wir noch Kinder sein können“, denn „heute haben
wir einen Mei- lenstein in unserem Leben erlebt“.
Natürlich sei nicht jeder Tag „rosa“ gewesen, es
habe auch die eine oder andere Auseinandersetzung
mit den „Bestimmern“, das heißt dem Lehrpersonal,
gegeben. „Wir haben gemeinsam gefeiert, waren auch
mal zusammen traurig“, so Bagrin. Ihr sichtlich
ergriffenes Fazit: „Und wenn wir die Zeit
zurückdrehen könnten, dann würden wir es tun, um
diese Ereignisse noch einmal zu erleben.“ Kann es
ein schöneres Lob für eine Schule geben?
Schülersprecher Jesper Höppe lobte den Jahrgang,
der es trotz Corona und Lockdown geschafft habe,
„eine tolle Gemeinschaft zu wer- den“. Dass die
Schüler diese nicht leichten Jahre gemeistert
hätten, zeige, „dass ihr viel erreichen könnt“.
Höppes Fazit: „Ich bin stolz, so lange mit euch aufs
Woeste gegangen zu sein.“
Auch Bürgermeister Christian Schweitzer lobte die
Abiturienten. Er frage sich: „Waren wir früher auch
schon so weit?“ Er sei über-
rascht, wie weit die Abgänger bereits in ihrer
Persönlichkeitsentwicklung seien. Damit spielte der
Bürgermeister auf den sehr reifen und überlegten
Eindruck an, den die Abiturienten in ihren Beiträgen
und mit ihren Worten vermittelten.
Denn da war kein Hauch zu spüren von einer „Null
Bock“ – Mentalität: Vielmehr erschienen die
Absolventen als engagierte junge Leute, die genaue
Vorstellungen von dem haben, wie ihr weiterer
Lebensweg verlaufen soll. Christian Schweitzers Rat:
„Es bringt nichts, sich in einen
Wettbewerb zu begeben: Wer hat die steilste
Karriere gemacht? Wer hat das meiste Geld verdient?
Denn das wird sie nicht glücklich machen.“ Vielmehr
sollten sich die Absolventen auf die Suche nach
ihrer Berufung machen und sich die Fähigkeit
bewahren, sich selbst auch Fehler zu vergeben – nur
so seien sie auf dem richtigen Weg zu einem
erfüllten und glücklichen Leben.
19 Absolventen erreichen die Traumnote „Eins“
Insgesamt erreichten 19 Abiturienten eine Note mit
einer „1“ vor dem Komma, viermal wurde die Note1,0
vergeben. Das beste Abitur er- reichte Martha
Winning – ihr fehlten lediglich zwei Punkte zur
Maximalpunktzahl von 900.
Für die musikalische Gestaltung sorgte das
Orchester und der Chor des Woeste-Gymnasiums unter
Leitung von Jörg Segtrop, das Bläseren- semble
„WoestBlech“ sowie die Schüler-Lehrer-Combo. Alle
Beiträge wurden mit viel Beifall von den Gästen
belohnt. Schülerinnen der Stufen 6 bis 8 zeigten
zum Gesang von Leonie Vicariesmann eine
Tanz-Performance.
Die Abiturientinnen und Abiturienten des
Woeste-Gymnasiums 2023
Mia Felicitas Abraham, Lena Ahbap, Delia-Alexandrina
Bagrin, Robin Behm, Paula Bisigo, Joel-Maurice Bull,
Va- nessa Campanella, Adriano Leandro Cassaro, Havin
Ci- lek, Dilara Dalkiran, Oskar Dertmann, Ayse
Duran, Luka Erik El-Chami, Nina Celine Engel,
Maximilian Engel-
mann, Malte Niklas Filthuth, Leonie Freitag, Tim
Ganow- ski, Fynn Gerhold, Jana Göd- deke, Lina
Grenz, Nils Haefs, Jasmin Marie Hagenschulte, Julae
Marie Hartmann, Matti Valentin Hartmann, Sofie
Hennemann, Dean Hepping, Isabel Heuel, Isilsu
Isildak, Virginia Kapias, Meryem Ec Karapinar, Anni
Kaut, Lena Kemper, Leonard Julian Andreas Köllner,
Melina Kortmann, Lilly Krama, Leander Friedrich
Langlitz, Timo Alexander Müller, Marvin Niklas
Otschipka, Jan Plotzki, Phelan Kamil Porwol, Hala
Rajab, Niels Hendrik Reising, Timo Schnier, Jan Luca
Schulte, Kim Lara Seelmann, Angelika Andreevna
Shchapova, Aurelia Karolina Anna Sironi, Amy
Spiekermann, Edwin Storm, Nico Vicariesmann, Emely
Voß, Finn Welter, Finja Westhelle, Christina Wiens,
Frieda Winning, Martha Winning, Leo Wolff, Anna Lea
Yildirim.
Text und Foto: Miriam Mandt-Böckelmann / IKZ im
Juni 2023