1,5 Tage Paris oder
die Entdeckung der Effizienz
Bericht zur
Parisfahrt des Oberstufenkurses Französisch Q1/Q2
vom 9. - 11. Juni 2023
Eine Großstadt wie Paris in aller ihrer Diversität
in nur 1 ½ Tagen entdecken – geht das überhaupt? Mit
dem Navigo Easy Pass der Métro und einem
Turbo-Highspeed-Walk von Frau Dieck durchaus! Aber
der Reihe nach!
Unsere Tour begann am frühen Morgen (nach einer
anstrengenden Nachtfahrt im etwas betagten
Mango-Tours-Bus) an der Place du Trocadéro mit dem
wohl schönsten Blick auf den zunächst als
„Giraffenkäfig“ verschmähten Eiffelturm. Es folgte
ein „Bummel“ über den quai Branly, vorbei am
gleichnamigen Museum und durch dessen unerwartet
großen dschungelartigen Garten, von dort zum MaM im
Palais de Tokyo, zur Gedenkstätte von Lady Di bis zu
den Champs-Elysées und dem Arc-de-Triomphe, nur
gestärkt durch ein paar köstliche Baklava und
Manoul, die aber laut Jawad an die seiner Großmutter
nicht herankamen. Nach dem Check-in in unserem
3*-Hotel in Clichy (echte 3 Sterne, nicht Pariser!)
und einer erfrischenden Dusche ging’s weiter.
Leider hatten sich mittlerweile Straßen und Métro
mit Menschenmassen gefüllt, so dass man sich in der
U-Bahn sprichwörtlich vorkam wie Sardinen in der
Dose, und das bei einer zunehmenden Hitze und
Schwüle, die an eine Dampfsauna erinnerten. So
steuerten wir nach Petit und Grand Palais, Place de
la Concorde, Tuilerien und Louvre erst einmal ein
klimatisiertes Kaufhaus an: die Galeries Lafayette
mit ihrer wunderschönen Kuppel aus der Belle Epoque.
Dort genossen wir auf der (allerdings glühend
heißen) Dachterrasse den Blick auf die Stadt und
stärkten uns anschließend im angenehm kühlen
Restaurant eine Etage tiefer. Das war auch bitter
nötig!
Weiter ging’s (mit frischer Energie) zum Pont Neuf,
der wohlgemerkt ältesten Brücke von Paris, und zu
den beiden Seine-Inseln mit der Kathedrale
Notre-Dame (oder was davon übrig ist) und ihren
zahlreichen Souvenirläden, in denen (endlich!) alle
fündig wurden: Katharina erstand einen „weniger
kitschigen“ Magneten, Delia ihr „I love
Paris“-T-Shirt in Kindergröße und Frau Dieck einen
roten Hut, der, eigentlich für ihren Ruhestand
gedacht, uns fortan half, unsere flott
vorweglaufende Führerin nicht mehr aus den Augen zu
verlieren. Doch so langsam schwächelte auch unser
„Rotkäppchen“. Statt den kultigen Buchladen
Shakespeare zu erkunden, füllte sie mehrfach ihre
Wasserreserven auf, überredete uns zu einem Eis bei
Berthillon und breitete zu unserer großen
Verblüffung auf der Place des Vosges, dem wohl
schönsten Platz von Paris, kurzerhand ihre
Picknickdecke für eine kleine Ruhepause aus.
Den Abend verbrachten wir bei Live-Musik und
Künstler-Flair im Touristenrummel von Montmartre,
dessen endlose Treppenstufen wir auch noch bezwingen
mussten, bevor wir uns gegen 22.30 Uhr auf den nicht
gerade kurzen Rückweg zum Hotel begaben. Der nächste
Morgen verlief dann alles andere als nach Plan.
Nicht nur die Mädels schwächelten (Jawad machte
weiterhin bei jeder Gelegenheit seine
Mini-Workouts), auch auf Métro (Linie 13: régulation
du trafic) und RER (Personalmangel) war kein Verlass
mehr. Wir reagierten spontan, fuhren mit der Tram in
ein etwas anderes Viertel im Nordosten von Paris,
das uns die Vielfalt und die Kontraste der Stadt
noch einmal deutlich vor Augen führte, und
schlenderten den Canal Saint-Denis und den Canal de
l’Ourcq entlang, vorbei am Parc de la Villette mit
seiner futuristischen Géode, einer riesigen
Stahlkugel, die als 360°-Kino dient, bis zur Rotonde
an der Place de Stalingrad. Dort nahmen wir die
Métro (nein, Delia, nicht nach Portofino, sondern
bis Porte Dauphine), um auf unseren Reisebus zu
warten und „Au revoir“ zu sagen „à Paris et à deux
journées inoubliables“.
Text Sabine Dieck und Schüler/innen des
Französischkurses der Q1/Q2
Video: Jawad Abdel-Rahim