Woeste-Gymnasium
Hemer: Partnerschaft mit Schule in Israel
Natascha Kreft
reiste als UNESCO-Koordinatorin für das Gymnasium
nach Ramat HaSharon

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Das
Woeste-Gymnasium ist einem Netzwerk
mit israelischen Schulen beigetreten.
Natascha
Kreft (5.v.li.)
gehörte zur Delegation. |
Seit drei Jahren hat das Woeste-Gymnasium Hemer
bereits Kontakt zu einer Highschool in Israel. Jetzt
wurden Kooperationsverträge unterschrieben.
Nachdem bereits seit drei Jahren ein guter Kontakt
zur Hakfar Hayarok Highschool in Ramat HaSharon
nördlich von Tel Aviv bestand, hatte Natascha Kreft,
UNESCO-Schulkoordinatorin und Lehrerin am
Woeste-Gymnasium, in der vergangenen Woche die
Chance, als Teil einer Delegation von
Koordinatorinnen und Schulleitungen mehrerer Schulen
aus NRW nach Israel zu reisen. Ziel der Reise war
es, dass sich die Partnerschulen des sich gerade
gründenden Netzwerks kennenlernen und
Kooperationsverträge unterschreiben konnten. „Es war
schön, vor Ort zu sein und zu sehen, wie die
Menschen dort leben und wie es an der Schule
abläuft“, so Natascha Kreft im Gespräch mit unserer
Zeitung.
Viele Spezialisierungen in der Hakfar Hayarok
Highschool
Bei der Hakfar Hayarok Highschool handelt es sich um
eine hauptsächlich von jüdischen Schülerinnen und
Schülern besuchte öffentliche Schule, die besonders
im Oberstufenbereich viele verschiedene
Spezialisierungen ermöglicht, sei es im
naturwissenschaftlichen oder auch im künstlerischen
Bereich. Auf dem Weg dorthin steht ein Programm im
Mittelpunkt, das sich „Contact to the nature“ nennt.
Durch die Pflege und Versorgung verschiedenster
Tiere in einer Auffangstation für verletzte und alte
Tiere, die in der freien Natur nicht mehr überleben
könnten oder durch die Bewirtschaftung eines
Milchkuhbetriebes sowie den Anbau von Obst und
Gemüse auf den schuleigenen Feldern für die Mensa,
werden Kompetenzen geschult, die mit dem
Fachunterricht in der Form nicht zu erreichen sind.
Friedliches Miteinander und Integration
Neben einer weiteren jüdischen Schule aus Tel Aviv
sind dem Netzwerk aber auch vier Schulen aus Israels
Nordbezirk, alle nicht weit entfernt von Akko und
Nazareth gelegen, beigetreten. Diese Schulen haben
eine ganz gemischte Schülerschaft, bestehend sowohl
aus jüdischen als auch aus arabischen und
christlichen Kindern und Jugendlichen. Im Gespräch
mit den Schulleitern wurde deutlich, dass ihnen das
friedliche Miteinander und die Integration in den
Staat sehr wichtig ist, was an ihren Schulen sehr
gut funktioniert, weil beispielsweise die
verschiedenen religiösen Feste häufig gemeinsam
gefeiert werden.
Neben den Besichtigungstouren in Jerusalem,
Bethlehem, Akko, Haifa und Tel Aviv war ein
Höhepunkt des Aufenthaltes der offizielle Termin in
der „Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen –
Büro des Landes Nordrhein-Westfalen für Wirtschaft,
Wissenschaft, Bildung, Jugend und Kultur in Israel“.
Dr. Gil Yaron hatte die Vertreter und Vertreterinnen
aller zwölf Schulen des Netzwerks eingeladen und hob
in seiner Eröffnungsrede die große Bedeutung des
Jugendaustausches zwischen den israelischen und den
NRW-Schulen hervor.
Einen differenzierten Blickwinkel bekommen
Gerade nachdem Sabine Leutheuser-Schnarrenberger
veröffentlicht habe, dass in Schulen in NRW eine
Zunahme an Antisemitismus zu beobachten sei, böten
solche Austausche die großartige Gelegenheit, das
Land und die Leute kennenzulernen und damit einen
differenzierten Blickwinkel auf die angespannte
politische Lage zu gewinnen. „Der Besuch bei der
NRW-Landesvertretung hat dem Ganzen einen
offiziellen Charakter verliehen“, freut sich die
Hemeraner Lehrerin.
Hedva Epstein aus Ramat HaSharon und Natascha Kreft
durften dann den Kooperationsvertrag unterschreiben,
der eine intensive Zusammenarbeit zwischen den
beiden Schulen und regelmäßige Schüleraustausche
beinhaltet. Im Dezember werden Jugendliche aus
Israel in Hemer zu Besuch sein, im Februar 2024
brechen die Woeste-Schülerinnen und -Schüler für
zehn Tage nach Tel Aviv auf.

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Hedva
Epstein und Natascha Kreft (li.)
unterschrieben den
Kooperationsvertrag, der eine
intensive
Zusammenarbeit zwischen den Schulen
bedeutet. |
Text: Carmen Ahlers
/ IKZ v. 17.05.2023
Fotos: privat