Woeste-Gymnasium erinnert an den Weltfriedenstag
Schüler
präsentieren ihre Kunstwerke und Gedanken zur
Lage der Welt
„Diese Tauben sollen nicht niedlich sein, es sind
Kriegstauben und sie stehen jede für einen gefallenen
Menschen“, beschreibt der Neuntklässler Leon die
Kunstwerke, die zum UN-Weltfriedenstag am Mittwoch in
der großen Aula ausgestellt wurden. Um an die
Wichtigkeit des Friedens in diesen Zeiten zu erinnern,
hatte das Woeste-Gymnasium alle Schülerinnen und
Schüler, aufgeteilt in Gruppen, zu einer
je einstündigen Veranstaltung mit
Schülervorträgen, Tanzvorführungen und Musik
versammelt.
„Frieden ist ein hohes Gut, aber auch sehr
zerbrechlich“, hob Schulleiter Prof. Jörg Trelenberg
hervor. Fast 77 Jahre Frieden in Europa hätten mit dem
Ukraine-Krieg im Februar ein Ende gefunden, Ein
Zeichen für die Opfer von Krieg und anderen Verbrechen
der Menschheit sind auch die von Schülern der neunten
Klassen gestalteten „Friedenstauben“. Diese sollen
jeweils für einen Menschen stehen, der zum Beispiel im
Zweiten Weltkrieg oder in den Kriegen in der Ukraine,
in Afghanistan, im Irak, Iran oder in anderen
Konflikten gestorben oder durch andere
Menschenrechtsverletzungen zu Tode gekommen ist.
Jede Taube steht für ein Schicksal
Die Schüler haben das Schicksal der Personen in einer
Karte an der Skulptur angebracht. Die Person ist dabei
fiktiv, der Konflikt real.
Gestaltet wurden die Tauben aus Totholz, weswegen ihre
Form auch verkrümmt ist und merkwürdig erscheint. Der
bemalte Vogel ist mit einer Metallstange an einer
Baumscheibe befestigt. Eine Kooperation gab es dabei
nicht nur mit Stadtförster Dirk Basse, der die
Scheiben besorgt hat, sonder auch mit Werner Vogell
vom Iserlohnen Marionettentheater „Am schwarzen
Faden“. Das Kunstprojekt geleitet hat Lehrerin MAria
Ilona Mathes.
Weiterhin trugen Schüler Auszüge aus dem
„Friedens-Buch“ des Woeste-Gymnasiums vor und stellten
dar, was Frieden bzw, Krieg für sie bedeutet. Eine
Gruppe von Mädchen zeigte eindrucksvoll
Tanzchoreographien, JazamWo und ein Schulchor sorgten
für Musik.
Bürgermeister Christian Schweitzer schilderte in
seiner Rede eine Begegnung mit einer ukrainischen
Flüchtlingsfamilie. Eine Mutter mit sechs Kindern
musste aus ihrer Heimat fliehen, die Kinder sahen noch
die Panzer und Raketen. „Letztendlich hätte es jeden
von uns so gehen können“, regte er einen
Perspektivwechsel an.
Text: IKZ v.
30.09.2022 / Hendrik Schulze Zumhülsen
Fotos: F. Tinnefeld