Dresdenfahrt 2022
Hört, ihr Herrn, und
lasst euch sagen, unsre Glock' hat zwölf geschlagen
- Nachtwächterlied
Freitag
Am Freitag, dem
27.05., um 8.00 Uhr ging es los. 47 Schüler aus
den Stufen EF, Q1 und Q2 und 2,5 Lehrkräfte - Frau
Schieback verließ uns gleich nach der Ankunft in
ihrer Heimatstadt - machten sich auf den Weg nach
Dresden.
Nach neun Stunden Fahrt und einem Stau erreichte
der Bus das Ziel.
Das ausgiebige Kulturprogramm begann nahtlos in
Form einer Stadttour. Die Dresdener Altstadt stieß
auf allgemeine Begeisterung - besonders nach der
Entdeckung einer McDonalds Filiale - und führte
uns an den vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt wie
dem "Zwinger", der Semperoper oder der
Frauenkirche vorbei. Dabei erfuhren wir, dass die
Stadt Dresden den Titel des längsten
Porzellanbildes der Welt mit dem sogenannten
Fürstenzug innehat.
Danach verstreute sich die Gruppe, um zu tun, was
auch immer sechzehn bis achtzehnjährige tun...
Samstag
Um halb elf begann nach dem Frühstück in der
Unterkunft eine Führung durch die Gemäldegalerie "Alte
Meister" im Zwinger. Unser Tourguide führte uns in die
Kunstwerke um Raffael oder Rembrandt ein - die Führung
hatte eine erschreckende Ähnlichkeit mit den
Bildanalysen von Herrn Wille. Die Komposition wurde
analysiert und auch die Farbwahl untersucht. Es muss
an dieser Stelle angemerkt werden, dass diese
Herangehensweise zum Verständnis der Werke beigetragen
hat und nicht nur zur Qual von uns diente.
Nach der Führung wandelte sich das Kulturprogramm in
ein ausgiebiges Freizeitprogramm, was sich über den
gesamten Nachmittag und Abend ausdehnte. Allerdings
konnten wir der Kultur wohl nicht recht entfliehen,
denn in Dresden reiht sich ein modernes Hochhaus - der
Stadtführer bezeichnete diese Betonblöcke liebevoll
als quadratisch, praktisch, einfallslos - an die
alten, erhabenen Residenzen der Schönen und Reichen
aus vergangenen Zeiten. Diese Mischung aus Alt und Neu
machte auch den besonderen Charme der Stadt aus.
Sonntag
Nach einer ersehnten warmen Dusche und deutlich
besserer Laune als am Vortag, als wir alle unter einer
kalten Dusche leiden mussten, ging es wieder um halb
elf los. Diesmal mit einer Führung durch das Neue
Grüne Gewölbe im Residenzschloss.
Wir durften einige Besitztümer und Schätze des
Dresdener Adels bewundern. Von einem
Korallentrinkbecher und -besteck über Fertigungen aus
Elfenbein bis zu dem Dresdner Grünen Diamanten, dem
weltweit größten, geschliffenen grünen Diamanten, war
alles dabei - der Reiz diesen "auszuleihen" war
besonders groß.
In der nachfolgenden Freizeit nutze eine Gruppe -
darunter auch Frau Kreft und Frau Henning - die
Gelegenheit Uwe's Brautmodengeschäft zu besuchen -
echte Fans der Sendung "Zwischen Tüll und Tränen"
werden wissen, was ich meine. Ein Highlight war auch
das kulinarische Erlebnis, den typisch sächsischen
Schwedenbecher zu kosten, welcher von Frau Schieback
mehrfach empfohlen wurde.
Nach diesen aufregenden Ereignissen ging es nicht
weniger langweilig mit einer Führung durch die
Semperoper weiter.
Nach dieser eröffnete sich für uns die einmalige
Möglichkeit, die Vorstellung des "Wildsschütz" zu
besuchen, die an diesem Abend aufgeführt wurde. Obwohl
die acht Schüler wie schwarze Schafe zwischen den
wohlgekleideten Opernbesuchern herausgestießen -
aufgrund des spontanen Besuchs hatte besonders ein
Schüler keine angemessene Kleidung mit - und das
Wasser (0,25 ml) mit zwei Euro fünzig überteuert war,
kann der Besuch in der Oper als voller Erfolg
bezeichnet werden.
Auch die Anderen hatten an diesem letzen Abend Spaß
und einige genossen die beleuchtete Dresdener Altstadt
bei Nacht.
Montag
Einige Schüler
fanden den Aufenthalt in Dresden anscheinend so gut,
dass sie am Abreisetag gar nicht mehr dazu überredet
werden konnten mitzufahren, denn sie beschlossen,
obwohl im Bus bereits alle warteten, die Dresdener
Innenstadt ein letztes Mal zu besuchen. Dies führte
unweigerlich zu einem Ausbruch der Freude für
diejenigen im Bus, die warten mussten.
Bevor wir dann aber endgültig Richtung Hemer
aufbrachen, war ein Besuch im Panometer
obligatorisch.
Die Ausstellung "Dresden im Barock" rundete die
gesamte Reise passend ab, denn wir bewegten uns in
den Führungen ebenfalls in der Zeit der "schiefen
Perle" - wie uns erklärt wurde.
Nach mehreren Stunden Fahrt und einem erneuten Stau
erreichte der Bus um halb acht endlich die
Heimatstadt.
Für alle Teilnehmer war die Fahrt nach Dresden ein
absolutes Highlight. Das kulturelle Input wie auch
die reichlich bemessene Freizeit lieferten eine
Grundlage für eine gelungene Fahrt. Dass diese sich
dann auch so entwickelte, ist der harmonischen
Atmosphäre untereinander zu verdanken und lässt auf
weitere positive Erlebnisse in Dresden hoffen.
Text:
Frieda und Martha Winning (Q1)
Fotos: privat