Am Gymnasium werden Steine
zu Geld gemacht
- Reinhard Köster
berichtet im Ikz am 25.9.2017 von der diesjährigen
Woeste-Projektwoche -
Projektwoche mit
pfiffigen Ideen, aber auch nachhaltiger Wirkung auf den
Zustand der Schule
Bei der Projektwoche am Woeste-Gymnasium sind gute Ideen
umgesetzt worden, die allen Spaß machten, aber zum Teil
auch nachhaltige Wirkung für die Schule haben.
Es gibt viele pädagische Gründe für Schulen, eine
Projektwoche zu organisieren. So auch am Woeste-Gymnasium.
„Die Schüler sollen ihre Projekte selbst planen und dabei
lernen, effektiv zu kooperieren. Die Kreativität wird
gefördert, ebenso die Fähigkeit zu Innovation“, erläutert
Schulleiter Prof. Dr. Jörg Trelenberg. Und alle diese
Ziele sind vom vergangenen Dienstag bis zur großen
Präsentation der Projektergebnisse am Samstag von
Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern
mit viel Eifer angegangen worden.
Aber nicht nur die Kinder und Jugendlichen profitieren
diesmal, sondern auch die ganze Schule. Einige der
Projekte haben eine nachhaltige Wirkung, die noch in
einigen Jahren spürbar sein wird. Denn gleich mehrere
Unterrichtsräume, die in wenig ansehnlichem Zustand waren,
sind von Projektgruppen auf Vordermann gebracht worden und
strahlen jetzt in neuem Glanz. So wurden zum Beispiel der
Werkraum und der Kunstraum komplett neu gestrichen und
anschließen mit Bildern und anderen Kunstwerken attraktiv
gestaltet. Noch gründlicher fiel die Renovierung des
Oberstufen-Mathematikraums aus. Dort wurden von
Schülerinnen und Schülern nicht nur Decke und Wände,
sondern auch die Türen gestrichen und selbst die
Heizkörper abgeschliffen und lackiert.
Jörg Trelenberg weiß, dass der Zustand des Gebäudes
eigentlich in der Verantwortung der Stadt Hemer als
Schulträger liegt, hofft aber, dass die Projektgruppen mit
ihren Aktionen ein Zeichen setzen. Bürgermeister Michael
Heilmann habe ihm bereits versprochen, dass die ohnehin
laufenden Umbau- und Instandsetzungarbeiten am Gymnasium
auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Und
Politiker hätten bereits in Gesprächen angedeutet, dass
sie es als „peinlich“ empfinden, wenn Schüler ihre eigene
Schule streichen, zeigt sich der Schulleiter guten Mutes,
dass es mit dem Zustand der Schule bergauf geht. Den
Akteuren der Renovierungs-Projekte habe die Arbeit
jedenfalls viel Spaß gemacht, sagt Trelenberg.
Brettspiele und Apps –
aber alle selbst gemacht
Spaß hatten auch alle anderen an der Projektwoche
Beteiligten. Eine Gruppe erkundete per Rad zum Beispiel
das Sauerland inklusive einer Übernachtung an der Möhne.
Andere entwickelten selbst die Regeln für neue Brettspiele
und bastelten auch gleich sämtliches Material, das zum
Spiel gebraucht wird. In einem Computer-Projekt wurden
eigene Android-Apps entworfen und programmiert. Ein großer
Publikumserfolg bei der Präsentation am Samstag vor vielen
Eltern und Bekannten waren die spektakulären Vorführungen
der 30-köpfigen Tanz-und Akrobatik-Gruppe in der
Turnhalle. Eher still ging es in einem Lyrik-Projekt zu,
in dem Gedichte nicht nur gelesen, sondern auch selbst
geschrieben wurden. Diese hingen auf Abreißblocks am
Samstag an mehreren Punkten der Schule aus und konnten von
den Gästen mitgenommen werden. Und dann war da noch das
Projekt, das Steine zu Geld macht. Die Teilnehmer hatten
die Steine auf dem Schulgelände und anderswo gesammelt und
mit viel Fantasie bemalt. Zum Mindestpreis von zwei Euro
pro Stück wurden die kleinen Kunstwerke verkauft. Der
Erlös dieses Projektes fließt in einen Topf, aus dem
Kinder, deren Eltern kein dickes Portmonee haben, die
Teilnahme an Klassenfahrten ermöglicht wird.
Auf solchen Reisen waren in der vergangenen Woche die
Klassen der Stufen 6, 8 und Q2. Sie verpassten ebenso wie
die Stufe 10, die zurzeit Praktika absolviert, die
Projektwoche. Aber das ist sei Jahren am Woeste-Gymnasium
so üblich. Und wer in diesem Jahr unterwegs ist, darf im
nächsten seine Projekttauglichkeit beweisen..
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Echte Schmuckstücke
waren die bemalten Steine. Viele Eltern kauften
sich einen zur Erinnerung und zahlten mitunter
auch gern
mehr als nur den Mindestpreis von zwei Euro, weil
der Erlös ja für die gute Sache ist.
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Text und Bild: Reinhard Köster / IKZ vom 25.09.2017
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