18.06.2017

Johann von Bülow spielt Hauptrolle am Woeste-Gymnasium

Schauspieler unterstützt studentisches Filmprojekt. 25 Gymnasiasten sind in Nebenrollen gefordert 

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Am Filmset auf dem Schulhof des Woeste-Gymnasiums: (v.li.) Nele Trebs, Fabian Halbig, Kameramann Jan Verborg,
Regisseurin Kerstin Rütz, Johann von Bülow und Jonas Holdenrieder drehen „mein rechter, rechter Platz ist frei ... .“
Es fehlt Filmeditor Dennis Hömberg.

Der Schauspieler Johann von Bülow unterstützt ein studentisches Filmprojekt. 25 Woeste-Gymnasiasten sind in Nebenrollen gefordert.
Er gehört zu den bekanntesten Gesichtern im deutschen Fernsehen, klar, dass dieser Johann von Bülow („Mord mit Aussicht“, „Der Minister“) in Hemer für Aufsehen sorgt, erst recht, wenn das ganze Woeste-Gymnasium zum Filmset wird. Und er ist nicht der einzige bekannte Schauspielername auf dem Schulhof: Fabian Halbig werden viele Film- und Musikfreunde von den „Vorstadtkrokodilen“ und den „Killerpilzen“ kennen. Nele Trebs war unter anderem in „Wanja“ zu sehen und Jonas Holdenrieder in „Fuck ju Göhte“. Sie alle unterstützen mit ihren Hauptrollen den Film „mein rechter, rechter Platz ist frei...“.

Filmtitel lautet „mein rechter, rechter Platz ist frei...“

Der Film ist die gemeinsame Diplomarbeit von Regisseurin Kerstin Rütz, Filmeditor Dennis Hömberg und Kameramann Jan Verborg an der WAM.Die Medienakademie in Dortmund. Jan Verborg hatte die Kontakte zu seiner ehemaligen Heimatstadt Hemer hergestellt und nicht zuletzt durch die Verwandtschaft mit Studiendirektorin Stephanie Verborg das Woeste-Gymnasium als ideale Kulisse ins Spiel gebracht. „Vom Motiv her hat das super gepasst“, freute sich auch Kerstin Rütz über die Zusage der Schule. Seit über einer Woche gehören nun Scheinwerfer, Kameras und Requisiten zum Schulalltag. 25 Schüler kommen den vier Hauptdarstellern besonders nah, denn sie dürfen als Komparsen mitwirken, bilden eine Schulklasse.

„Mein rechter, rechter Platz ist frei..“, ist eigentlich der Titel eines Kinderspiels. Im Film arbeitet die Kölner Regisseurin und Drehbuchautorin Kerstin Rütz die Folgen eines Amoklaufs auf, denn der Platz eines getöteten Schülers bleibt seither in der Klasse leer. Als zwei Jahre nach dem Amoklauf ein neuer, lebensfroher Schüler den verwaisten Stuhl einnehmen soll, löst er verschiedenste Reaktionen zwischen Trauma und Neuanfang aus. „Wie macht man weiter, was bleibt? Ich wollte auf die Opfer gucken, es begleitet einen ein Leben lang. Es gibt ein Ereignis, aber die verschiedensten Reaktionen“, sagt Kerstin Rütz.

Das Drehbuch hat sie dem durch zahlreiche Fernsehfilme bekannten Theater- und Filmschauspieler Johann von Bülow geschickt, ihrer Traumbesetzung für die Rolle des Lehrers. Die Zusage ließ nicht lange auf sich warten. „Es ist ein gutes Buch, eine gute Geschichte“, sagte der Berliner seine Unterstützung zu, denn studentische Diplomarbeiten haben keinen Etat für Gagen, sind komplett eigenfinanziert und gesponsort. „Es ist eine Herzenssache, wenn man an das Projekt glaubt. Es ist schön, das Team zu unterstützen und ihm Aufmerksamkeit zu schenken“, so Johann von Bülow. Das gesamte Team sei gut organisiert und professionell.

Zehn Drehtage für etwa 45 Minuten Spielfilm

Diese Professionalität haben die mitwirkenden Schüler in den vergangenen Tagen erlebt. „Ruhe bitte, wir drehen“, war die wohl am häufigsten zu hörende Durchsage, ganz abgesehen von den zahlreichen Nummern der Klappe. Bis eine einzige Szene abgedreht ist, sind zahlreiche Durchgänge und verschiedene Kameraeinstellungen notwendig. „Am Tag drehen wir zwei bis fünf Minuten des Films“, beschreibt Kameramann Jan Verborg den Aufwand. Auf gut 40 Stunden Länge schätzt er das Filmmaterial für den etwa 45-minütigen Streifen. Am Sonntag ist der letzte Drehtag. Bis Oktober muss der Film geschnitten und fertig produziert sein. Die Premiere soll im Januar erfolgen. Ihr fiebern auch die 25 Woeste-Gymnasiasten in den Nebenrollen entgegen.
 
Text und Bild: Ralf Engel / IKZ vom 17.06.2017



Letzte Änderung: 18.06.2017