Woeste-Schülerin Janna
Klann berichtet von ihrem Hochseeabenteuer
- Seit fünf Monaten
unterwegs auf dem Segelschulschiff „Thor Heyerdahl“ -
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Landgänge
und Bergbesteigungen sorgen bei den jungen
Matrosen für körperlichen Ausgleich
nach langen Phasen auf See
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Janna Klann (Stufe EF) nimmt zurzeit an einem
erlebnispädagogischen Projekt teil. Seit dem 15.10.2016
ist sie im Rahmen von „Klassenzimmer unter Segeln“ mit dem
Schulschiff „Thor Heyerdahl“ auf dem Atlantik und in der
Karibik unterwegs. Für den 23.04.2017 wird das Einlaufen
des Schiffes im heimatlichen Hafen Kiel erwartet.
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Der
Dreimastschoner „Thor Heyerdahl“
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Bei einem Zwischenstopp auf den Azoren berichtete Janna in
der vergangenen Woche Alexander Barth vom IKZ über ihre
bisherigen Erfahrungen und Erlebnisse.
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Janna
grüßt vom Landgang
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Der Kontakt in die Heimat fiel in dem vergangenen halben
Jahr recht spärlich aus. „Nur an zwei Tagen in der Woche
kriegen wir Nachrichten über das Internet. Meiner Familie
konnte ich heute nochmal schreiben, insgesamt hören wir
selten voneinander. Irgendwie ist das auch ganz schön, vom
Handy sind wir inzwischen völlig entwöhnt und haben
gelernt, uns anders zu beschäftigen. Bei Langeweile liest
man ein Buch oder wir unterhalten uns“, berichtet Janna.
Eine besondere Herausforderung sei der fehlende
Internetzugriff bei der Ausarbeitung von Vorträgen für den
Unterricht, der auf See wie auf Land stattfindet. Ohne
Google und Wikipedia müssen die Jugendlichen mit der
kleinen Bordbibliothek auskommen – oder jemanden aus der
Mannschaft finden, der Auskunft geben kann. Das Projekt
hat den Anspruch, den zentralen Lernstoff der Klassenstufe
10 komprimiert zu vermitteln, um den Teilnehmern den
Wiedereinstieg in den Schulalltag zu erleichtern. „Zum
Glück sind die meisten von uns gut in der Schule, das war
ein Kriterium bei der Auswahl der Bewerber. Trotzdem kommt
da noch einiges an Arbeit auf mich zu – ich habe eine
Schwäche in Mathe, und wenn ich zurück bin, stehen
Klausuren an“, stöhnt Janna.
Spannender findet sie die nautischen Lerninhalte, etwa die
Astronavigation. Der Einsatz als Matrosin bei
Segelmanövern ist ihr in Fleisch und Blut übergegangen:
„Am Anfang wurde alles von Erwachsenen angeleitet,
inzwischen können wir das unter Aufsicht auch allein.“
Das Abenteuer bringt auch Entbehrungen mit sich. „Außer
meiner Familie und meinem Hund vermisse ich Joghurt am
meisten. An Bord gibt es nicht beliebig viel zu essen für
jeden und frische Produkte sind knapp. Wenn es genug Milch
für den Kaffee gibt, ist das Anlass zur Freude – schmeckt
das Essen mal nicht so gut, schlägt das allen auf die
Stimmung, denn etwas anderes gibt es dann nicht.“
Insgesamt vermisse sie aber erstaunlich wenig, reflektiert
die 16-Jährige, und das Gemeinschaftsgefühl in der
Mannschaft mache die Schattenseiten mehr als wett. Die
Gefühlslage an Bord nach fünfmonatiger Reise beschreibt
sie als gemischt: „Manche zählen die Tage, andere wollen
vom Ende der Fahrt nichts wissen. Es wird in jedem Fall
ein trauriger Abschied, wir sind eine große Familie
geworden.“
Das Woeste-Gymnasium freut sich auf Jannas Rückkehr und
wartet gespannt auf Geschichten über ein sicher
unvergessliches halbes Jahr auf See.
Text und Fotos: gekürzter,
ergänzter Bericht im IKZ vom 31.03.2017 / Alexander
Barth
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