16.01.2017 | ||
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Tablets arbeiten als didaktische Multitalente- Bericht von Reinhard
Köster im IKZ vom 16.01.2017 -
Die vielen Eltern von Viertklässlern, die am Samstag mit ihren Kindern den „Tag der offenen Tür“ des Woeste-Gymnasiums besucht haben, konnten sich nicht nur ein Bild von den Gebäuden und Räumen sowie den vielen Angeboten der Schule machen, sondern auch einen Blick in die digitale Zukunft des Unterrichtes werfen. Zwar werden schon seit vielen Jahren Computer auf mannigfaltige Weise am Woeste-Gymnasium genutzt, doch jetzt steht ein weiterer Schritt an. Es sind 80 iPads angeschafft worden, die in der Oberstufe die klassischen Unterrichtsmaterialien und -medien wie Bücher, Skripte, Papier und Füller zumindest ergänzen werden. Die Arbeit mit diesen Tablet-Computern im Unterricht wurde am Samstag demonstriert. Und da ist eine Menge möglich: Die Recherche von Wissen aus digitalen Büchern oder im Internet, das direkte Verfassen von eigenen Texten bis hin zu kompletten Referaten, die Projektion von Bildern und Grafiken vom Tablet per Beamer auf die Wand, Rechnen, geometrisches Konstruieren, Filmen von Bewegungsabläufen im Sportunterricht – die Variabilität dieser Geräte scheint unerschöpflich zu sein. Spezieller Modus schließt Schummeleien ausAber auch die Abnahme von Prüfungen über die iPads ist eine Option. Und deshalb ist am Woeste-Gymnasium die Entscheidungen für das iPad Air 2 gefallen, weil es im Vergleich mit konkurrierenden Geräten zum Beispiel die einfache Verwendung eines sogenannten Prüfungsmodus erlaubt, der Schummeleien in Klausuren einen Riegel vorschiebt. Auch die zentrale Verwaltung aller 80 Geräte ist bei diesem Modell besonders einfach und effektiv.Verwalter des Pools von I-Pads ist Fabian Kretzschmar, Lehrer für Informatik und Netzwerk-Administrator sein. Er wird dafür Sorge tragen, dass alle Geräte stets mit der gleichen Software ausgestattet sind, die identischen Zugänge zum WLAN verfügen oder – ganz profan – auch aufgeladen sind, damit keinem Schüler an entscheidender Stelle der „Saft“ ausgeht. Wie Ulrich Vielhauer, bis Ende des Monats noch Leiter der Woeste-Gymnasiums, sowie sein designierter Nachfolger Jörg Trelenberg unisono betonen, führt kein Weg daran vorbei, die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft nicht an den Toren von Schulen zu ignorieren oder auszubremsen. Deshalb werde bereits über die nächsten Schritte nachgedacht. So sollen eventuell früher oder später alle Oberstufenschülerinnen und -schüler über ein eigenes Tablet verfügen, das langfristig traditionelle Lehrmittel wie Schulbücher ersetzen wird. Umstritten sei allerdings noch, wie schnell diese Entwicklung ablaufen soll und in welchem Maße sie von der Schule forciert wird. Bei der Diskussion dieses Themas im Lehrerkollegium seien auch Bedenken und Risiken formuliert worden, so Vielhauer. So müsse das Verfahren, Schulbücher für die Dauer eines Jahres auszuleihen, allmählich aber geordnet auslaufen. Skeptiker befürchten zudem den Verlust sozialer Kompetenzen sowie die erhöhte Gefahr der Ablenkung der Jugendlichen durch die Geräte. Praktische Schwierigkeiten sehen manche in die Finanzierung – auf die Eltern kämen höhere Kosten als bisher zu, auch wenn dafür der Eigenanteil bei der Beschaffung von Schulbüchern wegfiele. Zudem ist auch der technische Support bei einer solchen Fülle von Geräten ein Problem, denn die private Nutzung des Tablets kann und soll nicht verboten sein. Entscheidung über Tablets für alle steht noch ausDen Bedenken steht aber auch ein dickes Bündel von Pro-Argumenten gegenüber, die von Zeitersparnis über die Reduzierung von Papierverbrauch, über den spontanen Zugriff auf elektronische Schulbücher, Informationen im Internet und multimediale Dokumente, Vorteile bei der Präsentation und Sicherung von Unterrichtsergebnissen bis hin zur generellen Motivation der Jugendlichen durch ein solches Arbeitsmittel.Wann die Entscheidung über einen „flächendeckenden“ Einsatz von iPads am Woeste-Gymnasium fällt ist noch offen. Erste Beratungen haben nicht nur im Lehrerkollegium, sondern auch in der Elternpflegschaft sowie in der Schülervertretung bereits stattgefunden. Die Grundtendenz dabei sei im Grunde positiv gewesen. Wegen der zahlreichen noch zu klärenden Detailfragen ist das Thema im vergangenen Sommer aber für zunächst ein Jahr auf Eis gelegt worden. Doch der nächste Sommer und damit das Ende dieses Moratoriums ist nur noch wenige Monate entfernt. Und dann kann sicherlich es auch schon viel Erfahrung ausgewertet werden, wie sich die 80 Prototypen in der Praxis bewährt haben. Text und Foto: Reinhard
Köster / IKZ vom 16.01.2017
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