14.06.2016 | ||
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Colonia ante Romam - eine Geschichtsexkursion der 6a"Wie übersetzt man Colonia?", "Was heißt filia?" - Fragen einer Fremdenführerin, die die 6a nicht aus dem Stand beantworten konnte. Aber woher auch? Nachdem man der Museumsführerin erklärt hatte, dass die Schüler Französisch lernen, wurde kurz der Bogen zu dieser Sprache gespannt, und es war klar, dass filia genauso wie "la fille" eben Mädchen oder Tochter bedeutet. Und die einst Colonia Claudiaiy Ara Agrippinensium genannte Stadt konnten auchiy alle schnell aus dem Wort heraushören: Cologne, Köln,iy Keulen, Kölle oder Colonia - Hauptsache wir waren da!Denn Geschichtslehrerin Ute Klusmann hatte die Idee, das Thema "Römer" nicht nur im Klassenzimmer zu behandeln, sondern mit der Klasse 6a eine Exkursion ins historische Köln durchzuführen. Nach einer Zugfahrt (für einige schon nicht alltäglich) und einer kurzen, aber sehr eindrucksvollen Stippvisite im Kölner Dom ging es dann zum Römisch-Germanischen Museum. Dort erklärte uns die Fremdenführerin in einem sympathischen rheinischen Dialekt so manches Alltags"geheimnis" aus römischer Zeit: Woran erkennt man auf einem Grabmal (oder zur Römerzeit auf der Straße), ob ein Mensch freier Bürger oder ehemaliger Sklave ist? - Richtig, an der Form der Kleidung. Warum liegen die antiken römischen Straßen und Gebäude in Köln fast alle fünf bis sechs Meter unter den heutigen? - Zum Glück hat niemand gesagt, dass die Kölner bei den Karnevalszügen immer zu viele Kamelle herumliegen lassen... Wäre es nicht auch heute wieder schick, wenn die Jungs wie mancher Mann im Imperium Romanum Ohrringe in Form einer Keule tragen würden? - Das ist übrigens keine Anweisung der Lehrkräfte, wenn die Jungs das zu Hause so erzählen sollten... Nach etwa einer Stunde ging es dann weiter ins Praetorium, wo die Bautechniken und die Bausünden der Römer anhand der alten Fundamente entdeckt werden konnten. Wir stellen fest: Am Ende wurden im Römischen Reich zwar eindrucksvolle und riesig große Gebäude geplant, aber sie wurden schlampig gebaut. Manchmal wiederholen sich in der Geschichte eben Dinge. Und manchmal bleiben Techniken erhalten - wie die Wasserversorgung durch kilometerlange Wasserleitungen oder Aquaeducte, damit die Kölner ihr Trinkwasser nicht aus den Abwässern im Rhein oder aus Brunnen schöpfen mussten. Nach Abschluss der Führung war sicherlich allen Schülerinnen und Schülern bewusst, dass sie die Fülle der Dinge so nicht behalten konnten. Aber es war klar, dass die Römer in ihrem Alltag mit ganz ähnlichen Sorgen, Ideen und Tagesabläufen ihr Leben zu gestalten hatten wie wir. Auch wenn sie noch keine Smartphones hatten. Und vielleicht möchte der eine oder die andere auch später noch genauer wissen, welche lateinischen Begriffe es noch in unsere Sprache geschafft haben. Die Sprache kann ja auch an der Schule gelernt werden. Vielleicht machen ja auch einige in den nächsten Jahren eine Romfahrt mit. Und so kehrten um 17.08 Uhr 28 müde, aber zufriedene Schülerinnen und Schüler der 6a zurück nach Iserlohn. Natürlich durften sie vor der Abfahrt auch in Köln noch auf den Dom steigen, shoppen, beim goldenen M oder sonstwo essen, in der Stadt chillen, ... Es wird auch von den begleitenden Lehrkräften nicht verraten, wer was gemacht hat. Text: Sebastian Pfeil
Fotos: privat |