09.06.2016 | ||
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Differenzierungskurs Biologie/Chemie der Jahrgangsstufe 9 besichtigt ein Klärwerk des Ruhrverbandes- Betriebsleiter Dipl.
Ing. Klaus Enxing zeigt und erläutert alle wesentlchen
Abläufe -
Am vergangenen Freitag
besuchte unser Differenzierungskurs Biologie / Chemie
unter Leitung von Herrn Fischotter das Klärwerk des
Ruhrverbandes in Hagen-Vorhalle.
Im Unterricht hatten wir uns in den vergangenen Wochen intensiv mit den Themen „Qualitätsmerkmale von Wasser“, „Bestimmung der Wasserqualität“ und „Aufbereitung / Reinigung von Abwässern“ beschäftigt. Nun wollten wir vor Ort sehen und erleben, wie ein Klärwerk aufgebaut ist und arbeitet. Auf der Anlage angekommen wurden wir vom Betriebsleiter Klaus Enxing begrüßt. Er hatte sich den Vormittag für uns reserviert und führte uns über die gesamte Anlage. An den verschiedenen Becken und Stationen hielt er an, um uns die einzelnen Reingungsprozesse zu erläutern. Erste Station war der Zulaufbereich. Hier hielten sich spontan einige von uns Tücher vor die Nasen. Das ankommende, ungereinigte Wasser stinkt und transportiert Fracht, mit der man lieber nicht in Berührung kommt. Der rein optische Vergleich dieses Wassers mit dem gereinigten Wasser, das in den Harkortsee geleitet wird, machte deutlich, was das Klärwerk für die Umwelt leistet. Der Zulauf sammelt Abwasser von ca. 235.000 Menschen aus Hagen und Umgebung. Daran anschließend machten wir jeweils Halt in der Rechenanlage, am Einlaufhebewerk, am Sandfang, bei der Vorklärung, am Belebungsbecken, den Nachklärbecken und am Ablauf. Außerdem widmeten wir uns der Schlammbehandlung. Wir erfuhren dabei u.a., dass die ständige Kontrolle bestimmter Werte in allen Teilbereichen zwingend erforderlich ist, um eine Störung im Betriebsablauf schnellstmöglich zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Zu diesen Werten gehören der pH-Wert, die Leitfähigkeit, der CSB (chemischer Sauerstoffbedarf) und der BSB (biologischer Sauerstoffbedarf), der Stickstoff- und der Phosphatgehalt. Herr Enxing erklärte uns die Bedeutung der Werte und wies auch darauf hin, dass bei Nichteinhaltung von Grenzwerten Strafzahlungen vom Träger der Anlage geleistet werden müssen. Kern der Anlage sind die Belebungsbecken. Hier führen Bakterien Denitrifikation und Nitrifikation durch und sorgen somit für die Beseitigung des Stickstoffs aus dem Wasser. Wie wir aus dem Unterricht wussten, ist dies von großer Bedeutung, um eine Eutrophierung des Harkortsees zu vermeiden. In das Nitrifikationsbecken wird Sauerstoff „gepustet“. Die Einleitung des Sauerstoffs erzeugt den größten Anteil an den Energiekosten der Gesamtanlage. Zur Unterbindung der Eutrophierung werden außerdem Phospatverbindungen aus dem Wasser gefiltert. Das geschieht auf chemischem Wege durch den Einsatz von Fällungsmitteln, die Phosphate binden, im Nachklärbecken zu Boden sinken und von dort aus dem System entfernt werden. Nach der Führung über das Betriebsgelände zeigte uns Herr Enxing noch einen Film über den Ruhrverband und stellte uns mithilfe einer Präsentation eine Übersicht zu den verschiedenen Teilbereiche der Anlage vor. Außerdem gab er Erklärungen zu den Berufsfeldern, die ein Klärwerk bietet. Am Ende durften wir noch viele Fragen stellen, die uns ausführlich beantwortet wurden. In einem Fazit bestand unter uns Schülern Einigkeit, dass der Besuch des Klärwerks eine sehr lohnende Ergänzung zum Unterricht war. Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Enxing und dem Ruhrverband für den interessanten Vormittag. p.s.: Um die Wartezeit bis zum Eintreffen unseres Busses für die Heimfahrt zu überbrücken, schlug Herr Fischotter einen Spaziergang zum Ufer des Harkortsees vor. Die Begeisterung über diese Idee hielt sich in Grenzen, dennoch machten sich alle auf den Weg, der dann leider in einer Sackgasse endete, von wo man das Seeufer aus nicht sehen konnte. Nach dem Rückweg stellte sich heraus, dass nun der Busfahrer auf uns gewartet hatte. Dennoch waren wir pünktlich zum Unterrichtsende wieder in Hemer. Ende gut, alles gut!
Alina Klein, Joanna Spieckermann (Klasse 9d) |