Studienfahrt München II
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Erdkunde-Leistungskurs der Q2 erkundet die Hauptstadt
Bayerns -
Der erste Tag unserer Studienfahrt begann schon am
Freitag in der Schule, als wir ein Einführungsreferat
über München hörten.
Montag, 31.08.:
Am Montag ging es dann vom Bahnhof in Iserlohn mit dem
Zug nach München, wo wir gegen 15 Uhr den Hauptbahnhof
erreichten.
Von dort aus ging es mit der Straßenbahn nur vier
Stationen weiter in unser Hostel. Nach dem einchecken
wurden die Zimmer bezogen und danach folgten die ersten
Programmpunkte der Studienfahrt.
Im urbanen Zentrum Münchens erkundeten wir in
Kleingruppen die nähere Umgebung. Später hörten wir vor
Ort Referate über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Münchens, die wir zu Hause vorbereitet hatten.
Zunächst über den Marienplatz, der seit der Gründung
Münchens 1158 das urbane Zentrum und das „Herz“ der
Stadt ist. Er liegt in der Altstadt und ist der
Kreuzpunkt der beiden Hauptstraßen zwischen dem Isartor
und dem Karlstor. Insgesamt ist er 100m lang und 50m
breit und ist mit dem neuen und alten Rathaus und der
Fußgängerzone, die kurz vor den Olympischen Spielen
entstanden ist, ein wichtiger Anziehungspunkt Münchens
geworden.
Außerdem haben wir uns den Viktualienmarkt angesehen,
ein ständiger Markt für Lebensmittel in der Altstadt
Münchens. Seit der Eröffnung 1807 findet er täglich,
außer an Sonn- und Feiertagen, statt. Der Markt hat eine
Fläche von über 2 Hektar und besitzt zahlreiche fest
angelegte Buden. Außerdem finden sich saisonal
unterschiedliche fliegende Stände. Die Marktstände sind
in mehreren Abteilungen um einen Biergarten mit 1000
Plätzen angeordnet.
Danach ging es zum berühmten Hofbräuhaus, dem absoluten
Touristenmagneten Münchens, welches 1589 gegründet
wurde und sein eigenes Bier produziert und ausschenkt.
Insgesamt produziert das Hofbräuhaus neun verschieden
Sorten Bier die weltweit exportiert werden,
hauptsächlich nach Italien, Russland und China.
Als nächstes ging es zum sogenannten 'Alten
Peter', einem 91m hohen Kirchturm der St. Peter
Kirche, welche die älteste Pfarrkirche Münchens ist. Die
Kirche steht auf dem 'Petersbergl', der einzigen
nennenswerten Erhebung innerhalb der historischen
Altstadt Münchens. Unterhalb der Kirche liegt im
Nordwesten der Marienplatz, und im Südosten der
Viktualienmarkt. Der Kirchturm, welcher nach 306 Stufen
zu erreichen ist, besitzt eine Aussichtsplattform, die
ganzjährig zugänglich ist. Bei guten Wetterbedingungen
kann man von dort aus bis zu den Alpen sehen.
Als letztes haben wir uns die Frauenkirche angesehen.
Eine 1494 entstandene römisch-katholische Kirche die
eigentlich 'Dom zu unser lieben Frau' heißt. Der
Kapellenkranz der Kirche ist 109m lang, 40m breit und
37m hoch. Die Kirche besitzt zwei Türme, der Nordturm
misst 98,57m der Südturm hingegen nur 98,45m. Da die
Stadtverwaltung im Stadtzentrum innerhalb des Mittleren
Rings keine Gebäude mit einer Höhe von über 100m erlaubt
und auch außerhalb des Ringes seit November 2004
vorläufig keine höheren Gebäude im Stadtgebiet mehr
gebaut werden dürfen, sind die Türme weithin sichtbar.
Zum Abschluss des Tages haben wir alle zusammen in einer
Pizzeria zu Abend gegessen in der alle mit ihren 40cm
Pizzen mehr als satt geworden sind.
Dienstag, 1.9.:
Nachdem sich der Kurs am ersten Tag der Studienfahrt in
der Großstadt München bereits etwas eingelebt und erstes
Fachwissen über die wichtigsten Wahrzeichen der Stadt
erlangt hatte, wurde begonnen, dieses bei einer Rallye
durch die Stadt zu vertiefen. Hierbei wurden die Schüler
in mehrere Gruppen aufgeteilt, welche einen Fragebogen
mit kniffligen Aufgaben ausfüllen mussten. Diese
reichten vom Lösen einiger Rechenaufgaben bis hin zu
kreativen Gestaltungsaufgaben, bei denen auch das
künstlerische Geschick herausgefordert wurde.
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Die Rallye führte uns sowohl zu mehr
bekannten als auch zu weniger bekannten Orten
Münchens und bot so eine ausgefallene,
interaktive und äußerst interessante
Stadtführung. Nach Abschluss der Rallye und
gemeinsamer Auswertung der Ergebnisse gönnte
sich der Kurs eine kleine Pause, die
größtenteils im nächsten Zwischenziel der Fahrt
verbracht wurde, dem Englischen Garten. Diese
375 Hektar große Grünfläche zählt zu einer der
größten innerstädtischen Parkanlagen. Dieser
nach dem Vorbild der englischen Gärten
errichtete Park ist ein ehemaliges Jagdgebiet,
liegt an der Isar und beherbergt über 100
Brücken, sowie den Biergarten am chinesischen
Turm, der mit ca. 7000 Sitzplätzen einer der
größten Deutschlands ist. Der Englische Garten
ist somit nicht nur unter den Einheimischen,
sondern auch bei den Touristen ein beliebtes
Erholungsgebiet und eine Sehenswürdigkeit
zugleich. |
Unweit von dem Englischen Garten entfernt, befand sich
das dritte Tagesziel der Kursfahrt: das Siegestor.
Dieser imposante Triumphbogen trennt die Siegesstraße
von der Leopoldstraße und erinnert an die Geschichte
Münchens zur Zeit des Absolutismus als Residenzstadt.
Das vierte und westlich des Englischen Gartens gelegene
Etappenziel ist die Münchener Freiheit. Dieser Platz ist
historisch bedeutsam, da unter anderem auf ihm
Freiheitskämpfer gegen die NS-Dikatur demonstriert und
sie zur Kapitulation gegen die Alliierten aufgefordert
haben. Aufgrund einer imposanten Statue des
Schauspielers Helmut Fischer und einem beliebten
Kunsthandwerksmarkt zur Adventszeit besitzt dieser Ort
starkes touristisches Potential.
Anschließend wurde noch der Odeonsplatz besichtigt.
Dieser ist ein ehemaliger Residenzplatz aus der Zeit des
Absolutismus. Auch dieser ist ein beliebtes
Touristenziel, unter anderem auch aufgrund der
Ladenzeilen des Bazargebäudes, dem ehemaligen
Konzerthaus Odeon und dem Palais Leuchtenberg. Letzteres
ist das größte Palais in ganz München.
Das letzte Tagesziel war schließlich der alte Hof. Um
diesen befindet sich die ehemalige Residenz von König
Ludwig des Bayern. Diese wurde früher unter anderem als
Schlafkammer oder geistlicher Rat genutzt. Obwohl der
alte Hof im Laufe der Jahre teilweise zerstört wurde,
wurde er im Laufe der Jahre von Privatinvestoren wieder
aufgebaut und beinhaltet heutzutage unter anderem
Boutiquen, Museen und auch große Unternehmen wie
beispielsweise Google. Der alte Hof soll ein Beispiel
für die Nachhaltige Nutzung der Stadt durch
Restaurierung alter Gebäude sein.
Mittwoch 2.9.:
Am Mittwoch waren unsere Ziele der Olympia Park und die
Allianz Arena. Ebenfalls haben wir die Perspektiven
Münchens „Zwischen Milbertshofen und Freimann“ und
„Allach-Untermenzing“ besprochen und besichtigt.
Angekommen am Olympia Park haben wir eine Tour durch den
Park bis zum Olympia Stadion gemacht. Dort trafen wir
dann auf unseren Guide und hatten eine Führung durch das
Stadion.
Diese Führung ging durch das Olympia Stadion, über eine
Multifunktionshalle bis hin zur Schwimmhalle. Es stellte
sich hierbei heraus, dass die Architekten Wert auf einen
„grünen“ Park gelegt haben, welcher sehr nachhaltig
errichtet wurde. Er entstand auf dem Gebiet eines
ehemaligen Flugplatzes. Es wurde hierbei auf
überdimensionale Tribünen verzichtet und an die Zukunft
gedacht. Zum Beispiel die Multifunktionshalle, welche
anstatt einer einfachen Turnhalle für zahlreiche andere
Veranstaltungen genutzt werden kann. In ihr finden
jährlich um die 300 Veranstaltungen, ob Konzerte oder
andere Auftritte, statt. Die Tribünen sind einfahrbar
und die Fläche kann in Hallenboden, Sandboden oder auch
in eine Eisfläche verwandelt werden. Bei der
Schwimmhalle wurden vorübergehend provisorische
Sitzreihen für Olympia aufgestellt, damit die Hallen
später nicht zu groß wirken. Sie besitzt heute 2000
statt 8000 Sitzplätze. Ebenfalls spielte die Ökologie
bei den Architekten eine sehr wichtige Rolle. Der Park
sollte sich flach halten und sehr grün erscheinen. Es
wurden daher knapp 10000 Bäume gepflanzt und die Gebäude
befinden sich zu zwei Drittel unter der Erde, um die
Natur optisch im Vordergrund zu halten.
Ebenfalls befinden sich im Park noch eine Eishalle, das
Sealife, die BMW Welt und der 292m hohe Olympiaturm mit
Restaurant. Für den daraus resultierenden Tourismus
werden auch noch zahlreiche Führungen und weitere
Aktivitäten angeboten.
Direkt nördlich vom Olympiapark befindet sich unsere
erste Perspektive „Zwischen Milbertshofen und Freimann“.
Thema der Perspektive ist „Wohnen, Arbeiten, Bildung und
Sport im Münchener Norden“. Hier befindet sich unter
Anderem das ehemalige Athletenheim, welches heute als
Studentenwohnheim genutzt wird. Die Wohnungen sind gut
in die Infrastruktur integriert; Autobahnen und
U-Bahn-Anbindungen sind vorhanden. Ebenfalls gibt es bei
diesen Studentenwohnungen das erste „Null-Haus“, welches
komplett mit den eigens erzeugten Energien unterhalten
wird und keine Wärme abgibt. Weiterhin ist in diesem
Gebiet ein Wandel von umweltschädlich zu nachhaltig zu
bemerken. Alte Mülldeponien, die Umwelt sowie Böden
belasteten sind heute Windkraftanlagen.
Etwas weiter westlich sind wir zur zweiten Perspektive
gefahren, „Allach Untermenzing“. Hier steht eine
„Qualitätsvolle Entwicklung am Stadtrand“ im
Vordergrund. Leitfragen der Perspektive sind: „Wie
sichern wir den Erhalt der Lebensqualität?“, „Wie
begegnen wir dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum?“ und
„Wie vermeiden wir soziale Polarisierung?“. Hinzu kommen
globale Probleme wie Klimaerwärmung und
Ressourcenknappheit. In diesem Stadtteil fanden wir
großzügig geschnittene Einfamilienhäuser mit Gärten und
kaum Autoverkehr.
Zu guter Letzt haben wir einen weiteren
Touristenmagneten besichtigt, die Allianz Arena. Sie
zieht nicht nur zahlreiche Fußballfans aus allen
Bevölkerungsschichten an Spieltagen an, im Schnitt
besichtigen 4000 Menschen die Arena jeden Tag. An diesen
Tagen sind 250 Mitarbeiter im Einsatz. Bei der Tour
durften wir zur Freude unseres Lehrers auch in die
heiligen Umkleiden des FC Bayern, die sich doch etwas
von unseren Sporthallenkabinen unterscheiden.
Donnerstag, 3.9.:
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Am Donnerstag fuhren wir als erstes zu
einem weiteren Beispiel für strukturellen
Wandel, der Messestadt Riem. Auf dem ehemaligen
Gelände des Flugplatzes wurde eine Messestadt
errichtet, die zahlreiche Unternehmen aus der
Hightech-Industrie sowie die Riem-Acarden
beherbergt.
Danach ging es weiter zu dem absoluten
Touristenhighlight, den Theresienwiesen. Auf dem
Gelände finden jährlich die Wiesn`, für uns
Sauerländer besser bekannt als „Oktoberfest“,
statt. Dieses Volksfest lockt jedes Jahr
Millionen von Touristen aus allen Ländern der
Erde für gute zwei Wochen in die Metropole.
„Kopien“ dieses Festes gibt es selbst bei uns im
Grohe-Forum! Bei unserem Besuch waren die
Aufbauarbeiten schon im Gange.
Am Nachmittag hatten wir ein „Wahlprogramm“: die
Jungs entschieden sich mit Herrn Böse für die
BMW Welt und das Sealife im Olympiapark. In der
BMW Welt konnte zum Beispiel der I8 begutachtet
werden, ein Elektrosportwagen der Extraklasse.
Im Sealife wurden dann exotische Bewohner der
Unterwasserwelt bewundert, welche zum Teil auch
nach Verletzungen hier wieder gepflegt werden.
Frau Nitz zog mit einigen „Künstlerinnen“ ins
Kunstmuseum zu einer Andy Warhol Ausstellung und
die „Prinzessinen“ wählten wie weitere 300.000
Besucher pro Jahr das Schloss Nymphenburg, eines
der größten Schlösser Europas, als Ziel. |
Freitag, 4.9.
Am Freitag ging es dann wieder mit dem Zug in die
Heimat. Sichtlich erschöpft nutzten die meisten von uns
die komfortable Fahrt im ICE dazu, die verpasste
Nachtruhe der Woche nachzuholen.
Text: Julian Bücher,
Sarah Deutscher, Lars Rodehüser
Bilder: Kursteilnehmer