Eindrücke aus Beuvry
- Woeste-Schülergruppe
auf Gegenbesuch am Lycée Marguerite Yourcenar -
Noch während des Besuchs in der französischen Partnerstadt
haben die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ihre
Eindrücke selbst dargestellt. Dem ist von Lehrerseite
eigentlich nichts mehr hinzuzufügen...
(Anja Rüßing, Sebastian
Pfeil)
Unsere Fahrt nach Beuvry
Wir, die deutschen Austauschschüler, haben das
Woeste-Gymnasium am Sonntag, den 15. März, um 10 Uhr mit
dem Bus verlassen. Unsere Fahrt ging durch Venlo
(Niederlande) und später durch Belgien, wo wir auch eine
45-minütige Pause eingelegt hatten.
Auf der Fahrt wurde viel gelacht und im Gesamten herrschte
eine gute Stimmung die ganze Fahrt über. Da die
Bordtoilette nicht benutzt werden wollte und der Busfahrer
eine Pause einlegen musste, hat diese in Belgien
stattgefunden. Zu unserem Glück gab es an der Raststätte
freies WLAN, welches direkt in Beschlag genommen worden
ist. Kevin schien an den Greifarmautomaten Gefallen
gefunden zu haben und gewann bei seinem ersten Versuch
direkt zwei Stofftiere.
Als wir in Frankreich angekommen sind, schielten alle aus
den Fenstern und begutachteten die kleinen Backsteinhäuser
und es gab immer einen kleinen Freudenschrei, wenn Läden
auftauchten, die wir kannten. Langsam wurde die Vorfreude
zu einem leichten Grummeln und alle fingen an, wild
miteinander zu tuscheln; wer denn wo wohnen würde und wie
die Unterschiede und Angewohnheiten der beiden Länder sich
bemerkbar machen würden.
Um 16:15 Uhr traf unser Bus vor dem Lycée Marguerite
Yourcenar in Beuvry ein und ein großes Wiedersehen brach
aus. Alle fielen sich in die Arme und nach und nach fuhren
wir mit unseren Gastfamilien und Austauschpartnern in die
jeweiligen Wohnsitze oder direkt zu verschiedenen
Aktivitäten.
Im Großen und Ganzen hatten wir eine angenehm entspannte
Fahrt, ohne Stau, und einen herzlichen Empfang in
Frankreich.
(Helena, Laura, Lennart)
Das Lycée
Vom Äußeren unterscheidet sich
das Lycée nicht sonderlich von deutschen Schulen, jedoch
läuft im Inneren einiges anders ab. Das Erste, was uns
auffiel, war die Schulklingel. Diese war nämlich anstatt
des üblichen Gonges eine kurze, entspannende Melodie.
Außerdem gibt es hier eine Maschine, die der Eismaschine
in der Iserlohner Eishalle zum Verwechseln ähnlich sieht,
und die Gänge reinigt.
Ungewohnt war auch die Einteilung und Länge der
französischen Schulstunden. Eine Schulstunde ist zehn
Minuten länger als in unserer Schule, also 55 Minuten. Die
Schüler haben jeden Tag bis um kurz vor 18 Uhr Unterricht,
und viele müssen danach noch fast eine Stunde bis nach
Hause fahren, da es hier sehr viele kleine Dörfer gibt,
die teilweise sehr weit von der Schule entfernt liegen.
Zum Glück mussten wir fast nie so lange hier bleiben, da
wir sehr viele Ausflüge unternommen, an den in diesem
Bericht beschriebenen Ateliers gearbeitet haben.
Nur am Dienstag waren wir im Unterricht der
Franzosen, von denen einige im Hotelleriebereich der
Schule tätig sind. Dort lernen die Schüler zu kochen,
Essen in verschiedenen Sprachen, wie zum Beispiel
Englisch, zu servieren und Service zu leisten. Die anderen
Schüler, die keine Hotellerieschüler sind, hatten ganz
normalen Unterricht, oder beschäftigten sich im CDI, einem
Aufenthaltsraum, in dem es viele Bücher und Computer gibt.
Vormittags besuchen die Schüler vier Stunden den
Unterricht. Darauf folgt eine Mittagspause, um etwas in
der Kantine zu essen, und dann begeben sie sich noch
einmal für vier Stunden in den Unterricht.
(Lia, Stina)
Montag, der 16. März 2015:
Ausflug nach Béthune
Nach einer ersten erfolgreichen Nacht in den Gastfamilien
und einer Führung durch die Schule stand nun der erste
Ausflug nach Béthune an. Die im Mittelalter entstandene
Stadt, bekannt dafür, dass ihr Teile ihres Zentrums nach
seiner Zerstörung im Art Deco-Stil wieder aufgebaut
wurden, ist mit dem Bus leicht zu erreichen.
Dort angekommen erwartete uns eine Stadtführung, um unter
anderem das Wahrzeichen Béthunes zu sehen, den Beffroi,
welcher drei verschiedene Melodien abspielt, und das alle
15 Minuten. Nach vielen anstrengenden Treppenstufen sind
wir im Glockenturm angekommen.
Wir haben uns noch viele weitere Gebäude angeschaut,wie
zum Beispiel die Kirche.
Nachdem wir die Stadt alleine weiter erkunden durften,
folgte ein 30minütiger Marsch von Béthune zurück nach
Beuvry. Dort eingetroffen ging es wieder zurück in die
Gastfamilien.
(Malou, Lisanne)
Die Ateliers
Am Dienstag begannen wir mit der Arbeit an den Ateliers.
Es gab drei verschiedene Angebote: Gedicht;
Synchronisieren eines Filmes und ein audovisuelles
Angebot.
Bei dem Atelier, das sich mit dem Gedicht beschäftigte,
wurde als erstes eine Einstiegsübung gemacht: «Wenn ich …
wäre, wäre ich ... » oder auf Französisch « Si j'étais...,
je serais... » Danach fertigten wir in Kleingruppen
Gedichte, z.B. Elfchen und ein Akrostichon, an.
Das zweite Atelier beschäftigte sich mit dem
Synchronisieren eines Filmes. Aus den Filmausschnitten «
Ziemlich beste Freunde » (auf Französisch) und «
Französisch für Anfänger » (auf Deutsch) wurde der Text
erst herausgeschrieben und anschließend in die jeweils
andere Sprache übersetzt. Das Ziel war, den
umgeschriebenen Text passend zum Film zu sprechen.
Allerdings ergaben sich Probleme, da im Originalfilm sehr
schnell gesprochen wird.
In dem letzten Atelier dieses Tages haben wir eine
Radiosendung aufgenommen, in der selbstgeschriebene
Postkarten und Interviews vorgelesen wurden.
Am Freitag wurden ebenfalls drei Ateliers angeboten:
Tanzen, Singen und Backen. Zunächst bildete eine Gruppe
einen großen Chor und probte drei Lieder. Danach übte
dieselbe Gruppe zwei traditionelle Tänze ein.
Währendessen waren die Schüler, deren Austauschschüler zum
Hotelleriezweig des Lycées gehören, in der Küche und haben
Apfelstrudel und Apfeltaschen zubereitet.
Am Freitagnachmittag wurden die Ergebnisse der Ateliers
vorgestellt.
Das Denkmal von Vimy
/Lorette
Nach einer ca. 40 minütigen Busfahrt vom Lycée aus haben
wir den ersten Schritt auf kanadischem Staatsgebiet
gemacht. Denn aufgrund der vielen kanadischen Soldaten,
die in diesem Gebiet während des ersten Weltkrieges
gefallen sind, wurde es dem Staate Kanada zugesprochen.
Die Gegend dort gleicht einer Hügellandschaft, da die
gefallenen Bomben abertausende Krater in die Erde gerissen
haben. Die Grabenkämpfe auf dem Vimyrücken wurden zwischen
Deutschen und Kanadiern ausgetragen. Die damaligen
Schützengräben der deutschen Armee sind bis heute erhalten
und können besichtigt werden.
Nach unserer Führung durch diese haben wir uns auf einen
langen Marsch zum Denkmal von Vimy begeben. Dieses wurde
nach Ende des Krieges von einem kanadischen Architekten
entworfen und aus Marmor gebaut. Nach einem kurzen
Aufenthalt bei diesem besuchten wir l‘Anneau de la
mémoire, einen Gedenkort, wo alle Namen der im Gebiet
gefallenen Soldaten aufgeführt wurden. Auf den Platten
innerhalb des Kreises stehen ca. 600.000 Namen. Man
bräuchte 13 von diesen Ringen, um aller Gefallenen des
ersten Weltkrieges zu gedenken.
Ein Tag in Roubaix und
Lille
Nach der ca.
einstündigen Fahrt nach Roubaix, besuchten wir das „Musée
de la piscine“. Es ist ein Museum mit über 10.000 Gemälden
und Skulpturen, doch eigentlich war es eine Badeanstalt
aus dem 20. Jahrhundert. Bis 1985 war es jeden Tag in
Betrieb. Heute ist von dem Schwimmbad allerdings nicht
mehr viel zu sehen, außer einer großen Halle mit
Schwimmbecken, dem Brunnen, mit dem die Kinder spielten
und zwei Badewannen.
Nach einer weiteren Fahrt, die eine halbe Stunde lang war,
kamen wir in Lille an. Dort haben wir, bevor die
Stadtführung begann, bei McDonald's gegessen. Bei leider
ziemlich schlechtem Wetter wurde uns Lilles Altstadt
gezeigt und erklärt. Hinterher hatten wir dann noch Zeit
um zu shoppen und Souvenirs zu kaufen.
Um kurz nach fünf erreichten wir wieder das Lycée. Trotz
des kalten und nassen Wetters war der Tag sehr schön und
informativ.
Der Tag der Abreise
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