27.05.2013

Jungenförderung in der Mittelstufe: Projekt Herausforderung

  - Eifelsteig bewältigt -

Die Rucksäcke waren gepackt, die Tickets beschafft und die Schuhe geschnürt! Es konnte losgehen, auf in die Eifel. In den nächsten fünf Tagen sollten 14 Schüler der Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 Teile des Eifelsteigs bewältigen, bepackt mit Rucksäcken, Zelten, Schlafsäcken, Isomatte, Benzinkochern, Lebensmitteln und einigem mehr.

Mit dem Zug ging es zunächst von Iserlohn über Hagen und Köln bis nach Daufenbach, einem kleinen Ort in der Eifel. Das Wetter wurde mit zunehmender Entfernung regnerischer und so war die erste Tätigkeit in Daufenbach, die Rucksäcke und sich selbst regensicher zu verpacken.

bild2.jpgAcht Kilometer ging es durch die Buchen- und Mischwälder der Region. Entlang an faszinierenden Felsformationen, einem Eremitage Bruderhäuschen im Felsen von 1730 und Aussichtspunkten mit Blick über den Ort wanderte die Gruppe auf und ab bis nach Kordel. Dort fragten die Schüler sich bis zum Schützenheim durch, wo das nächtliche Lager bezogen wurde. Die Wiese direkt am Fluss war durchnässt und daher zum Zelten ungeeignet. Bis zum Abendessen wurden die Schlafstätten aufgebaut, sich unterhalten und Karten gespielt.

Am nächsten Morgen klingelte bereits um 05:45 Uhr der Wecker. Zwanzig Kilometer standen heute auf dem Programm und das Wetter sollte uns gewogen sein. Frisches Grün und abwechslungsreiche Landschaften machten den Weg zu einem Erlebnis. In Kleingruppen, ausgestattet mit GPS-Gerät, Wanderkarten und guter Laune, wanderten die Schüler vorne weg. In vereinbarter Regelmäßigkeit traf sich die Gruppe, pausierte gemeinsam und tauschte sich aus. Acht Stunden später erreichten alle den kleinen Ort Bruch. Neben ein paar Blasen an den Füßen stand jedoch vor allem der Erfolg der gemeisterten Etappe mit ordentlichen Steigungen, schlammigen Abschnitten und schmalen Pfaden im Vordergrund.

bild4.jpgIn Bruch – nicht einmal 500 Menschen leben dort – durfte die Gruppe im Gemeindehaus nächtigen oder wahlweise auf der Wiese campieren. Der Bürgermeister schaute in Jagdkleidung ebenfalls kurz vorbei, der Getränkemarkt öffnete noch einmal die Türen, der Grill wurde auf Nachfrage angeschmissen und bei fußballerischen Fachgesprächen mit der Brucher Bevölkerung lief die Sportschau. Erst als es dunkel wurde, die Bürgersteige hochgeklappt wurden und die Frisbee nicht mehr erkennbar war, schlichen alle in ihre Zelte oder ins Gemeindehaus.

Für den nächsten Tag war Regen angekündigt. Beim Blick unter die Füße (Blasen) und auf die Wanderkarte wurde gemeinsam beschlossen, die nächste Etappe etwas zu reduzieren und ein Teilstück mit dem Taxi zu fahren. Acht Kilometer, vorwiegend am Flusslauf entlang, durch Laub- und Nadelwälder, zeigten sich – wie schlussendlich auch das Wetter – von ihrer schönsten Seite.

Weit weg von jedem Handyempfang ging es zur Abtei Himmerod. Bruder Oliver hatte bereits eine Wiese für die Zelte gemäht. Der Himmel verdunkelte sich zusehends und immer wieder fing es an zu tröpfeln, bis es schließlich gegen Abend in einen Dauerregen überging. Was im „Wetterloch“ Himmerod als kräftiger Regen herunterkam, war in weiten Teilen der Eifel ein Unwetter mit umstürzenden Bäumen, über das Ufer tretenden Flüssen und Erdrutschen. Für den Fall der Fälle hatte Bruder Oliver die Tür des Jugendgästehauses offen gelassen. Am nächsten Morgen lud Bruder Oliver die Schüler und Lehrer zu einem ausgiebigen Frühstück und einer heiße Dusche ein. Beides wurde dankend angenommen.

Der nächtliche Starkregen hatte die Zelte zum Großteil überflutet, die Wanderwebild6.jpgge unpassierbar und gefährlich gemacht und die Rucksäcke noch einige Kilogramm schwerer. Auf vielfache Empfehlung wurde die letzte Etappe gestrichen und mit dem Taxibus nach Manderscheid gefahren. Dort sollte dann auch nicht der angestrebte Campingplatz als Lagerplatz dienen, sondern es wurden spontan Zimmer in der Jugendherberge gebucht. Der Besuch des Maarmuseums zeigte eindrucksvoll die Entstehung der Eifel und der Maare. Auch die Erkundung der Niederburg ließ die Zeit rasch verfliegen. Der Tag wurde bei einem Lagerfeuer und Marshmallows gemütlich beendet, bevor es am nächsten Morgen sehr früh zurück Richtung Iserlohn ging. Trotz schwerer Augen und müden Beinen wurde der Geburtstag eines Schülers im Zug noch gefeiert und so fand das Projekt „Herausforderung 2013“ einen schönen gemeinsamen Abschluss.

Text/Fotos: F. Tinnefeld / K. S. Hartel

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 Letzte Änderung:  27.05.2013