Die Rucksäcke waren
gepackt, die Tickets beschafft und die Schuhe
geschnürt! Es konnte losgehen, auf in die Eifel. In
den nächsten fünf Tagen sollten 14 Schüler der
Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 Teile des Eifelsteigs
bewältigen, bepackt mit Rucksäcken, Zelten,
Schlafsäcken, Isomatte, Benzinkochern, Lebensmitteln
und einigem mehr.
Mit dem Zug ging es zunächst von Iserlohn über Hagen
und Köln bis nach Daufenbach, einem kleinen Ort in der
Eifel. Das Wetter wurde mit zunehmender Entfernung
regnerischer und so war die erste Tätigkeit in
Daufenbach, die Rucksäcke und sich selbst regensicher
zu verpacken.
Acht Kilometer ging es durch
die Buchen- und Mischwälder der Region. Entlang an
faszinierenden Felsformationen, einem Eremitage
Bruderhäuschen im Felsen von 1730 und Aussichtspunkten
mit Blick über den Ort wanderte die Gruppe auf und ab
bis nach Kordel. Dort fragten die Schüler sich bis zum
Schützenheim durch, wo das nächtliche Lager bezogen
wurde. Die Wiese direkt am Fluss war durchnässt und
daher zum Zelten ungeeignet. Bis zum Abendessen wurden
die Schlafstätten aufgebaut, sich unterhalten und
Karten gespielt.
Am nächsten Morgen klingelte bereits um 05:45 Uhr der
Wecker. Zwanzig Kilometer standen heute auf dem
Programm und das Wetter sollte uns gewogen sein.
Frisches Grün und abwechslungsreiche Landschaften
machten den Weg zu einem Erlebnis. In Kleingruppen,
ausgestattet mit GPS-Gerät, Wanderkarten und guter
Laune, wanderten die Schüler vorne weg. In
vereinbarter Regelmäßigkeit traf sich die Gruppe,
pausierte gemeinsam und tauschte sich aus. Acht
Stunden später erreichten alle den kleinen Ort Bruch.
Neben ein paar Blasen an den Füßen stand jedoch vor
allem der Erfolg der gemeisterten Etappe mit
ordentlichen Steigungen, schlammigen Abschnitten und
schmalen Pfaden im Vordergrund.
In Bruch – nicht einmal 500
Menschen leben dort – durfte die Gruppe im
Gemeindehaus nächtigen oder wahlweise auf der Wiese
campieren. Der Bürgermeister schaute in Jagdkleidung
ebenfalls kurz vorbei, der Getränkemarkt öffnete noch
einmal die Türen, der Grill wurde auf Nachfrage
angeschmissen und bei fußballerischen Fachgesprächen
mit der Brucher Bevölkerung lief die Sportschau. Erst
als es dunkel wurde, die Bürgersteige hochgeklappt
wurden und die Frisbee nicht mehr erkennbar war,
schlichen alle in ihre Zelte oder ins Gemeindehaus.
Für den nächsten Tag war Regen angekündigt. Beim Blick
unter die Füße (Blasen) und auf die Wanderkarte wurde
gemeinsam beschlossen, die nächste Etappe etwas zu
reduzieren und ein Teilstück mit dem Taxi zu fahren.
Acht Kilometer, vorwiegend am Flusslauf entlang, durch
Laub- und Nadelwälder, zeigten sich – wie
schlussendlich auch das Wetter – von ihrer schönsten
Seite.
Weit weg von jedem Handyempfang ging es zur Abtei
Himmerod. Bruder Oliver hatte bereits eine Wiese für
die Zelte gemäht. Der Himmel verdunkelte sich
zusehends und immer wieder fing es an zu tröpfeln, bis
es schließlich gegen Abend in einen Dauerregen
überging. Was im „Wetterloch“ Himmerod als kräftiger
Regen herunterkam, war in weiten Teilen der Eifel ein
Unwetter mit umstürzenden Bäumen, über das Ufer
tretenden Flüssen und Erdrutschen. Für den Fall der
Fälle hatte Bruder Oliver die Tür des
Jugendgästehauses offen gelassen. Am nächsten Morgen
lud Bruder Oliver die Schüler und Lehrer zu einem
ausgiebigen Frühstück und einer heiße Dusche ein.
Beides wurde dankend angenommen.
Der nächtliche Starkregen hatte die Zelte zum Großteil
überflutet, die Wanderwe
ge unpassierbar und
gefährlich gemacht und die Rucksäcke noch einige
Kilogramm schwerer. Auf vielfache Empfehlung wurde die
letzte Etappe gestrichen und mit dem Taxibus nach
Manderscheid gefahren. Dort sollte dann auch nicht der
angestrebte Campingplatz als Lagerplatz dienen,
sondern es wurden spontan Zimmer in der Jugendherberge
gebucht. Der Besuch des Maarmuseums zeigte
eindrucksvoll die Entstehung der Eifel und der Maare.
Auch die Erkundung der Niederburg ließ die Zeit rasch
verfliegen. Der Tag wurde bei einem Lagerfeuer und
Marshmallows gemütlich beendet, bevor es am nächsten
Morgen sehr früh zurück Richtung Iserlohn ging. Trotz
schwerer Augen und müden Beinen wurde der Geburtstag
eines Schülers im Zug noch gefeiert und so fand das
Projekt „Herausforderung 2013“ einen schönen
gemeinsamen Abschluss.