15.02.2013

Woeste-Musiktage in Eversberg

Nach vielen Wochen der Vorbereitung war es letzte Woche wieder soweit: Über 120 kleine und große Musiker des Woeste-Gymnasiums Hemer machten sich nach der Schule auf den Weg nach Meschede-Eversberg, um sich dort zwei Tage intensiv ihrer großen Leidenschaft, der Musik zu widmen und eine solide Basis für das kommende Schulkonzert zu erarbeiten.

Vier Busse und ein Auto mit großem Anhänger waren notwendig, um all die Musiker, über 100 Instrumente, Notenständer, Verstärker und sonstige Ausrüstung zu transportieren. Ziel war das Matthias-Claudius-Haus, das aufgrund seiner Abgeschiedenheit und seiner Räumlichkeiten ideale Voraussetzungen für ein musikalisches „Trainingslager“ bietet.

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120 Woeste-Musiker allein im Wald…

Nach dem gemeinsamen Abendessen ging es los mit den ersten Proben. „Tutti“ stand für alle fünf Musikgruppen auf dem Probenplan. Die Musikklassen 5 und 6, das Orchester, der „Vokalpraktische Kurs“ und die Big Band „Jazamwo“ probten zunächst jeweils im gesamten Ensemble. An den folgenden Tagen wurden die Gruppen dann immer wieder aufgeteilt, um effektiver zu arbeiten. So fanden zum Beispiel individuelle Streicher-, Holzbläser- oder Blechbläserproben statt. „Deshalb brauchten wir eine ganze Reihe von Dozenten“, berichtet Musiklehrer Jörg Segtrop, der zusammen mit Diana Karow-Hanschke den Workshop organisiert hat.

Nicht nur die Woeste-Kollegen Alexander Wirtz, Gudrun Feldkamp-Wiegert, Manfred Pohlschmidt und Andreas Hagenhoff waren mit von der Partie, auch drei externe Dozenten haben das Projekt mit viel Begeisterung und Engagement unterstützt. Peter Westhoff, Leiter des CVJM-Posaunenchores Hemer und ehemaliger Woeste-Schüler sowie die Flötenlehrerin Christiane Dieren sind mitgereist und übernahmen verschiedene Tutti- und Registerproben. Sogar Hemers Musikschulleiter Martin Niedzwiecki hatte sofort wieder zugesagt und bereicherte vor allem die Saxophon-Satzproben der Big Band Jazamwo mit seiner langjährigen Erfahrung.

Irgendwann waren die Musiker so im „Flow“, dass sie sich bereits vor den vereinbarten Probenzeiten trafen, um schwierige Passagen zu üben. Besonders beeindruckt war Diana Karow-Hanschke von der Musikklasse 6: „Auf dem Gang hörte ich bereits das Orchester spielen und dachte erst, ich sei zu spät dran.“ Aber so war es nicht: Bereits eine halbe Stunde vor Beginn der Generalprobe hatte sich Flötistin Celine Suffrian (12) an das Dirigentenpult gestellt und ihre Mitschüler schon einmal zum gemeinsamen Spielen gebracht.

Neben den vielen Stunden des Musizierens gab es dank des prima eingespielten Betreuerteams Susi Ristig, Britta Nitz und Felix Tinnefeld auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für die Schüler. So wurden zum Beispiel Schneewanderungen unternommen, Tischtennis, Kicker und Gesellschaftsspiele gespielt oder Stockbrot am offenen Kaminfeuer gebacken. Für die passende Lagerfeueratmosphäre sorgten Thomas Jung, Felix Hueck, Felix Sattler und Matthias Hennig, die sich abends mit Gitarren und Cajon zu Akustik-Sessions zusammenfanden.

Zum Abschluss fand ein Workshopkonzert statt, bei dem alle Gruppen die klangvollen Ergebnisse der bisherigen Probenarbeit vorstellten.  Den Anfang machte der Vokalpraktische Kurs unter anderem  mit einer Chorfassung der „Flintstones“, das berühmte „Wilmaaaaa“ am Ende natürlich inbegriffen. Von den Instrumentalgruppen gab es diesmal viel Filmmusik zu hören - angesichts der Altersklasse eigentlich erstaunlich, denn Filmmusik verlangt meist ein großes symphonisches Orchester mit professionellen Spielfertigkeiten, um all die Raffinessen zu meistern, die sich Filmmusikgrößen wie John Williams einfallen lassen. Doch dank der maßgeschneiderten Arrangements von Jörg Segtrop konnten die Musikklassen 5 und 6 wohlklingende Versionen von „Fluch der Karibik“ präsentieren, und  das Orchester verzauberte die Zuhörer anschließend mit „Harry Potter“. Besonderen Beifall bekam das Orchester für den knackigen Soundtrack zu „Mission Impossible“. Als letzte Formation trat die Big Band Jazamwo auf und begeisterte mit feinstem Swing-Groove (Alright, okay, you win) und druckvollem Big Band-Sound bei dem Titelstück des Films „Rocky“ sowie der 80er-Jahre-Hymne „The Final Countdown“.  Mit großer Spielfreude servierte Jazamwo zum Schluss noch den Funk-Klassiker „Chameleon“.

Nach dem gemeinsamen Essen und als endlich wieder alles in den Bussen verstaut war, traten Schüler und Betreuer erschöpft, aber glücklich den Heimweg an. Die Schüler waren sich einig: Nächstes Jahr soll es auf jeden Fall eine Neuauflage der „Woeste-Musiktage“ geben, dann aber mindestens um einen Tag länger!



 Letzte Änderung: 15.02.2013