05.07.2012 |
---|
Rede zur Verabschiedung von Herrn OStD Eckardt Lüblinghoff,Woeste-Gymnasium Hemer, am 5. Juli 2012Ansprache von Herrn Schwarze (Vorsitzender des Fördervereins) Weite Welt und breites Leben, Langer Jahre redlich Streben, Stets geforscht und stets gegründet, Nie geschlossen, oft geründet, Ältestes bewahrt mit Treue, Freundlich aufgefaßtes Neue, Heitern Sinn und reine Zwecke: Nun! man kommt wohl eine Strecke. Sehr geehrter Herr Lüblinghoff, lieber Herr Lüblinghoff, mit einem Goethezitat endete das Grußwort meiner Ehefrau an Sie und mit einem Goethezitat aus den Sprüchen röm. VI aus dem Jahr 1817 beginne auch ich. Mit Goethezitaten macht man ja grundsätzlich nichts verkehrt. Das ist ja fast wie mit Zitaten aus der Bibel. So eines kommt übrigens natürlich auch noch. Aber erst am Ende. Warum gerade dieses Goethezitat, dass 1827 dann auch Vorspruch zur Gedichtgruppe „Gott und die Welt“ wurde? Weil es zu Ihnen passt. Zu Ihren Leistungen für diese Schule und Ihrer Arbeit an dieser Schule passt. Passt zu Eckhardt Lüblinghoff, Schulleiter und damit gem. der Satzung des „Vereins der Freunde und Förderer des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums Hemer e.V.“ geborenes Vorstandsmitglied dieses Vereins, der umgangssprachlich eher Woeste-Förderverein genannt wird. „Weite Welt und breites Leben,“ Gut ich gebe zu, die Assoziation zwischen weiter Welt und breitem Leben und einer höheren Lehranstalt in Hemer drängt sich nicht unbedingt auf. Aber, wenn es einen Ort in dieser Stadt gibt, an dem man sich mit der weiten Welt und dem breiten Leben beschäftigt…. und unsere Kinder auf eben beides vorbereitet, dann ist es dieses Gymnasium. Die Verantwortung für die Qualität dieser Vorbereitung lag letztendlich bei Ihnen. „Langer Jahre redlich Streben, Stets geforscht und stets gegründet,“ In den Jahren unserer Zusammenarbeit musste ich meine Meinung über Beamte im Allgemeinen und Lehrer im Besonderen, die in weiten Zügen von den langläufigen Vorurteilen bestimmt war, revidieren. Mit der Überheblichkeit der in der freien Wirtschaft Tätigen war ich der Meinung, dass nur diese dauerhaft Überstunden machen. Aber wie oft kam ich in den Abendstunden, nach meiner Arbeit, nach Hause. Und dann riefen Sie noch an. Dank der heutigen Displayanzeige am Telefon konnte ich erkennen, der Anruf kam nicht von Ihrem Privatanschluss, nein ..., er kam noch aus der Schule. Und wie oft bin ich am Abend am Gymnasium vorbeigefahren, um meine Kinder irgendwo abzuholen, und da stand Ihr Volvo V70 noch immer auf dem Lehrerparkplatz. „Nie geschlossen , oft geründet,“ niemals habe ich von Ihnen den folgenden Satz gehört: „Dafür bin ich nicht zuständig!“ Das bedarf keines weiteren Kommentars. Dafür sage ich einfach „Danke“! „Ältestes bewahrt mit Treue, Freundlich aufgefaßtes Neue,“ Konservativ, im positiven Sinne dieses Wortes, bewahrend habe ich Sie kennengelernt. Aber nicht starr festhaltend am Alten, sondern stets aufgeschlossen für neue Ideen, wenn rechtlich vertretbar, nützlich und umsetzbar. „Heitern Sinn und reine Zwecke:“ Bei aller Sachlichkeit und Professionalität. Für Humor, in seiner feinen und kultivierten Art, war immer Raum und Gelegenheit. In Fördervereinssitzungen, auf den Veranstaltungen des Fördervereins und im ganz normalen Schulalltag. „Nun! man kommt wohl eine Strecke.“ Als Repräsentant des gesamten Fördervereins des Woeste-Gymnasiums und als Rechtsnachfolger aller bisherigen 6 Vorstandsvorsitzenden des Fördervereins, von denen Sie in Ihrer Amtszeit mit Dreien (einschließlich mir) zusammengearbeitet haben, danke ich Ihnen, lieber Herr Lüblinghoff, für die zurückliegende Strecke. Für die nun vor Ihnen liegende Strecke bemühe ich nun das bereits Eingangs avisierte Bibelwort aus Jesaja.Kap. 11. Vers 2. Ganz zufällig handelt es sich bei diesem Bibelzitat um die Tageslosung der Herrnhuter Gemeinde für den heutigen Donnerstag: „Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN." Ihnen und Ihren Lieben Gottes reichen Segen! |