Die Hellenauten erreichen
Athen
Sonnige Grüße aus Athen senden die
Woeste-Griechischschüler mitsamt ihren Begleitern!
Nachdem wir am Freitag erst mit drei Stunden Verspätung
(!!) in Hemer starten konnten, weil der aus Köln kommende
Bus auf der A1 in einer Vollsperrung steckte, haben wir es
tatsächlich noch geschafft, unsere Fähre in Ancona zu
erreichen. Wir hätten keine Viertelstunde später kommen
dürfen, sonst hätten wir erst am nächsten Tag die Adria
überqueren können.
Nach ruhiger und sonniger Seefahrt (mit stimmungsvoller
Übernachtung auf Deck) landeten wir in Patras, um nach ca.
zweistündiger Busfahrt Delphi zu erreichen. Ein
nettes kleines Hotel mit wunderschöner Aussicht auf die
Küstenebene und das Mittelmeer hat uns mit griechischer
Gastfreundschaft empfangen.
Der Montag (28.05.) stand natürlich ganz im Zeichen der
archäologischen Erkundungen rund um das Orakelheiligtum
mit Apollon-Tempel, Athener Schatzhaus, Tempel der Athena
Pronaia, Stadion und Theater, wo - als kleiner Höhepunkt -
Matthias Hennig den Prolog des sophokleischen Oedipus in
Original-Jamben glänzend rezitieren konnte.
Am frühen Abend erreichten wir die griechische Hauptstadt.
Das Hotel ist für Großstadt-Verhältnisse sehr
annehmbar. Die Schüler haben natürlich sofort den
Swimmingpool auf dem Dach entdeckt. Von hier hat man einen
grandiosen Blick auf das Häusermeer Athens, inklusive der
ca. 2 Kilometer entfernten Akropolis, die wir gleich nach
dem Abendessen näher in Augenschein genommen haben.
Athen hat einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Die
Not und das Elend in einigen Stadtvierteln waren
schockierend. In der vierstündigen Statdtführung
(Stadtrundfahrt, Akropolis, Areopag, Agora mit Museum)
wurde den Schülern die gesamte Tragweite der griechischen
Krise mit ihren Auswirkungen auf den Alltag anschaulich
vor Augen geführt.
Am Dienstagmittag wurde der Kanal von Korinth zu
überquert, um die Reise auf dem Peloponnes fortzusetzen.
Noch am Nachmittag erreichten wir Loutraki, einen viel
besuchten Badeort am Korinthischen Golf. Am
Mittwochvormittag stand das antike Korinth auf dem
Programm, wo wir einen guten Einblick in das Kultur- und
Wirtschaftsleben in einer griechisch-römischen Metropole
erhielten. Vor der Rednerbühne auf der Agora setzten wir
uns mit Hilfe einschlägiger Bibelstellen in das Jahr 52 n.
Chr. zurück: Anklage des Apostels Paulus vor dem Prokonsul
Gallio. Der antike Kurort Epidaurus rundete das
archäologische Programm des Tages ab. Einige Schüler
erprobten die Akustik im berühmten Theater, andere
bestaunten das Asklepius-Heiligtum und das Stadion, wieder
andere erhofften sich durch einen kurzen Heilschlaf im
Abaton Linderung von Mückenstichen und Fußblasen.
Nach einer Übernachtung im kleinen Fischerdorf Tolon
tauchten wir zunächst in das ca. 20 Grad warme Mittelmeer
ein, danach in die frühgriechische Zeit der minoischen und
mykenischen Kultur. Die Palastburg von Mykene beeindruckte
nicht nur durch die gewaltige zyklopische Ringmauer, das
bekannte Löwentor und die zahlreichen Königsgraeber,
sondern insbesondere auch durch die imposante Landschaft
rings um die weithin sichtbare Festungsanlage.
Landschaftliche Eindrücke erhielten wir auch bei der
anschließenden Fahrt quer durch die Gebirgslandschaft des
Peloponnes auf dem Weg nach Olympia.
Das sehr noble Hotel in Olympia nahm uns sehr herzlich
auf. Geradezu melancholisch stimmte uns der Gang durch das
olympische Dorf. Wie schon in Delphi sind wir nahezu die
einzigen Touristen. Neben der Finanzkrise trifft die
Griechen der Einbruch im touristischen Sektor besonders
hart. Nach einer angenehmen Übernachtung und bei schönstem
Wetter machen wir uns nun auf zum heiligen Hain mit seinem
Zeus- und Hera-Heiligtum mitsamt Palaistra, Gymnasium,
Hippodrom, den Schatzhäusern und natürlich dem antiken
Stadion. Wir sind sehr gespannt, was die griechischen
Götter noch alles für uns bereithalten. Für den Abend und
die Nacht erhoffen wir uns vor allem die Gunst Poseidons,
der uns auf dem Weg nach Italien - entlang der Insel
Ithaka, der Heimat des Odysseus - möglichst unbehelligt
lassen möge!
Es grüßen im Namen aller „Woeste-Griechen“ gutgelaunt und
bester Stimmung
Dr. Jörg Trelenberg und Andreas Hagenhoff
P.S.: Wegen der außerordentlich heilsamen Wirkung der
Fahrt auf unsere Schüler beantragen wir eine zweiwöchige
Verlängerung ...
Andreas Hagenhoff und Jörg
Trelenberg
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