14.07.2011 |
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Literaturkurs-Aufführung „8 Frauen“: Lernen bis das Publikum jubeltDer Literaturkurs führt unter
Leitung von Gregor Schmitz das Stück „8 Frauen“ auf.
Hemer. Die Inszenierung eines Theaterstücks ist kein Spaziergang so nebenbei. Schon gar nicht für Laien ohne Bühnenerfahrung. Die Inszenierung eines Theaterstücks ist harte Arbeit, gerade für die Mitglieder eines Literaturkurses, die diesen Kraftakt parallel zu ihren sonstigen schulischen Verpflichtungen absolvieren. Diese harte Arbeit wird aber – wenn gut erledigt – auf unvergleichliche Weise belohnt. Durch den stürmischen Beifall eines restlos begeisterten Publikums. So auch am Dienstagabend in der Aula des Woeste-Gymnasiums. Als sich nach fast zwei Stunden der Vorhang schloss, entlud sich die Anerkennung des Publikums für die erlebte Leistung aller Mitwirkenden und der Dank für höchst amüsante Unterhaltung in einem nicht enden wollendem Applaus. Und die jungen Ensemble-Mitglieder, die sich feiern ließen, hatten in diesem Augenblick offenbar all die Anstrengungen, Zweifel und Ängste der vergangenen Wochen und Monate vergessen. Kursleiter Gregor Schmitz hatte mit der Kriminalkomödie „8 Frauen“ auf die Karte klassisches Sprechtheater gesetzt und mit einer Adaption des preisüberhäuften Films gleichen Namens aus dem Jahr 2002 die Latte für seine Schützlinge reichlich hoch gehängt. Es agieren quasi acht Hauptdarstellerinnen, acht gegensätzliche Charaktere, die in einem so komplizierten Verhältnis zueinander stehen, dass an dieser Stelle nicht einmal ansatzweise der Versuch unternommen werden soll, den Handlungsablauf zu skizzieren. Obwohl der Text der Filmvorlage von über 23 000 Wörtern um rund 10 000 Wörter gestrafft worden war, blieb das Auswendiglernen für die acht Darstellerinnen eine glänzend bewältigte Herkulesaufgabe. Wenn es im Verlauf der drei Akte überhaupt mal den einen oder anderen „Hänger“ gab, wurde er durch Improvisation oder mit Hilfe der diskreten Souffleusen souverän überspielt. Neben den durchweg überzeugenden Darstellerinnen (bei der am Donnerstag stattfindenden zweiten Aufführung sind einige Rollen alternativ besetzt) haben sich auch die Mitwirkenden außerhalb des Rampenlichts ein dickes Lob verdient. Das realistische Bühnenbild inklusive einer Treppenempore mit Türen in der „oberen Etage“ sucht in der Geschichte der Theateraufführungen am Woeste sicher seines Gleichen und konnte wohl nur durch die tatkräftige Hilfe des Hausmeister-Duos so professionell umgesetzt werden. Aber auch die Ausstattung mit Requisiten und vor allem Kostümen sowie die Licht- und Toneffekte ließen keine Wünsche offen. Am Donnerstag können die „8 Frauen“ noch einmal in der Aula des Gymnasiums erlebt werden. Von den Eintrittskarten, die es noch an der Abendkasse gibt, sollte kein einzige liegen bleiben. Es wäre wirklich schade. IKZ Hemer vom 14.07.2011, Reinhard Köster |