06.07.201

Trauer um Studiendirektor i. R. Rudolf Poppe

1. Oktober 1931    -    4. Juli 2011


Rudolf PoppeDas Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium trauert um Studiendirektor i. R. Rudolf Poppe, der am 4. Juli 2011 im Alter von 79 Jahren verstorben ist.

Im Juni 1994 gestaltete Rudolf Poppe mit Instrumentalisten und Chören aus der Woeste-Schülerschaft ein großes Konzert anlässlich des 70. Geburtstags des Woeste-Gymnasium, das gleichzeitig auch sein Abschied aus dem aktiven Schuldienst sein sollte. Es war ein nicht enden wollender musikalischer Abend, ein „adagio con sentimento” des Pädagogen, Pianisten, Fagottisten, Chorleiters, Begleiters, Musikkenners und -kritikers sowie Musik- und Mathematiklehrers Rudolf Poppe zu Beginn seines Ruhestands. An diesem Abend hatte der Musikpädagoge noch einmal alle Register seines musikalischen Könnens gezogen.

Abschied genommen hat Rudolf Poppe von „seiner” Schule eigentlich gar nicht, denn auch nach seinem Ruhestand leitete er regelmäßig am Donnerstagabend im Woeste-Musikraum seinen im Jahr 1980 gegründeten Elternchor. Seit 30 Jahren gestaltete der Chor ungezählte Konzerte und pflegte enge Freundschaften untereinander, auch wenn die meisten Sängerinnen und Sänger längst im Alter von Großeltern sind.

Mit einem „forte vivace” hat Rudolf Poppe oft in die Tasten des Flügels am Hemeraner Gymnasium gegriffen und vergessen lassen, dass er ursprünglich in Hemer sehr früh seinen Abschied geben wollte. Noch vor dem Abitur am heutigen Pestalozzi-Gymnasium in Unna hatte der Schüler Rudolf bereits die Prüfung für nebenberufliche Organisten und Chorleiter abgelegt und nach dem Studium an der Freiburger Musikhochschule den Kirchenchor in seiner Geburtsstadt Holzwickede geleitet. Nach der Referendarzeit in Hamm und Recklinghausen verstand der junge Lehrer seine Versetzung nach Hemer zum 01.11.1960 eher als „scherzo”, begleitete dann aber als „continuo” Generationen von Schülern auf ihrem Weg durch das Gymnasium.

Mit großem Engagement widmete sich Rudolf Poppe dem Unterricht seiner Fächer Musik und Mathematik und vermittelte auch über die Chorerziehung sowie die Leitung der vielfältigen Instrumentalgruppen den Klassen und Kursen tiefe Einblicke in die wunderbare Welt der Tonschöpfungen. Vielen außerunterrichtlichen Aktivitäten hat Rudolf Poppe mit „maestoso” einen besonderen Glanz verliehen. Nach seiner Ernennung zum Studiendirektor im Jahr 1975 koordinierte er u. a. die Arbeit in der Erprobungsstufe und in der Referendarausbildung.

Die Woeste-Schulgemeinschaft verdankt ihrem ehemaligen Kollegen unendlich viel und spricht ihm großen Dank und hohe Anerkennung aus. Stellvertretend für viele seiner Schüler hat eine Abiturientin des Jahres 1967, Kammersängerin Susanne Heyng aus München, anlässlich der Verabschiedung von Rudolf Poppe geschrieben:

Ich empfinde Dankbarkeit dafür, dass ich die notwendigen und so wertvollen Grundlagen und Voraussetzungen fand, die ich in meinem Leben so gut gebrauchen kann. Das gilt natürlich besonders für den musikalischen Bereich, der in unserem Schulalltag einen relativ breiten Raum einnahm. ... Mein besonderer Gruß gilt Herrn Poppe, dem ich sicher viele künstlerische Impulse zu verdanken habe.

Zum Abschied aus dem aktiven Dienst hat Rudolf Poppe, am Klavier begleitet von seinem Sohn Enno, seinen Zuhörern zur Melodie des Volkslieds „Es, es, es und es, es ist ein harter Schluss” vorgesungen, dass er mit dem Woeste-Gymnasium noch lange verbunden bleiben wollte:

Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Eltern lebet wohl!
Kommt euch mein Abgang zu plötzlich vor,
so sehen wir uns donnerstags im Elternchor.
Da könn'n wir das Glück probieren und musizieren ...

„Danke, Rudolf Poppe”, sagt die Schulgemeinschaft des Woeste-Gymnasiums und wird ihren ehemaligen Kollegen nicht vergessen!


Eckardt Lüblinghoff, Schulleiter

Foto: Studiendirektor i. R. Rudolf Poppe während einer Ansprache zum Jubiläumskonzert des Woeste-Elternchors in der Woeste-Aula am 10.03.2002



Die Trauerfeier findet am Samstag, dem 9. Juli 2011,
um 09:30 Uhr in der Kapelle des evangelischen Friedhofs in Hemer, Kantstraße statt.
Anschließend erfolgt die Urnenbeisetzung.



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