18.05.2011 |
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Literaturkurs-Aufführung: Keine Pause für die schmerzenden ZwerchfelleHemer, 18.05.2011, Reinhard KösterDer Literaturkurs der Stufe 12 des Woeste-Gymnasium spielt die szenische Revue "Der Hut ist weg" Hemer. Humor ist keineswegs
nur, wenn man trotzdem lacht. Wahrer Humor ist vielmehr ein
nachvollziehbarer und keineswegs zufälliger Grund zum Lachen. Und wie
solcher, geistvoller Humor funktioniert – davon konnten sich die
Besucher der Revue „Der Hut ist weg“ ein Bild machen.
Es war eine Aufführung, die dem schmerzenden Zwerchfell kaum eine Chance zur zwischenzeitlichen Entspannung und Erholung gab. Zusammen mit Kursleiter und Regisseur Joe Dombrink hatten die Schülerinnen und Schüler die Bibliothek komischer literarischer Miniaturen durchforstet und waren dabei auf etliche Schätze gestoßen. Zum Teil bearbeitet, zum Teil weitgehend im Original hatten sie diese wie Perlen auf die Schnur der knapp anderthalbstündigen Inszenierung gezogen. Mit dabei: die legendären Ehepaar-Gespräche von Loriot, sowie Szenen und Mini-Dialoge von Karl Valentin, Horst Bienek, Freimut Wössner und anderen Humoristen, aber auch einige freilaufende Kalauer. Fast allen Texten ist dabei eines gemein: es geht um gescheiterte Versuche des Übermittelns von Informationen auf der einen Seite und des Verstehens auf der anderen Seite. Und Missverständnisse sind eine der Grundtechniken des sprachlichen Witzes, was der Literaturkurs in den 25 Szenen der Revue dadurch bewies, dass das Gekichere, Gegluckse und immer wieder lauthalses Gelächter im Publikum des Premierenabends nie ganz verstummte. Licht, Maske, Kostüme, Kulissen, Requisiten und Musikeinspielungen wurden durch die Regie sparsam, aber deshalb um so effektiver eingesetzt. Zumeist agierte das Ensemble lediglich in Jeans und schwarzem T-Shirt, was die Texte und deren Interpretation umso mehr in den Vordergrund treten ließ. Joe Dombrink durfte sich am Ende der Premiere am Dienstag freuen. Über Blumen vom Ensemble und seinem Chef, über den begeisterten Schlussapplaus des Publikums, den herzlichen Dank, den seine Schützlinge ihm aussprachen und ausstrahlten – vor allem aber, über den gelungenen Versuch, junge Menschen ein Stück in die Welt des Theaterspielens hinausgeführt und damit vielleicht sogar den Keim einer Liebe fürs Leben gelegt zu haben. Der Artikel wurde aus dem
Internet-Auftritt des IKZ übernommen.
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