27.10.2010

Dagmar Freitag besucht Austauschschüler des Woeste-Gymnasiums in Ojai


bild1.jpgOjai – 11 Schüler, zwei Lehrer und eine Idee, die sich im dritten Jahr zu einem Erfolg entwickelt hat. Die dritte Runde des Schüleraustauschs zwischen dem Woeste-Gymnasium in Hemer und der Nordhoff High School im kalifornischen Ojai ging in diesen Tagen zu Ende.

Die zweite Schülergruppe aus Hemer war zu Gast in der kalifornischen Kleinstadt und alle waren rundum begeistert: die Schüler, die Eltern, die Lehrer und auch die Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag, die im Vorfeld einer Dienstreise zwei Tage eher nach Kalifornien kam, um die Reisegruppe aus Hemer zu treffen. “Was für diesen Austausch spricht, ist der persönliche Kontakt. Zu sehen, wie die Jugendlichen und Familien hier leben, zu erfahren, wie anders aber auch wie ähnlich das Leben hier drüben in Kalifornien ist”, erklärte sie am Rande der Abschiedsparty. Dagmar Freitag zeigte sich mehr als erfreut darüber, was die Eltern und Schüler hier auf die Beine gestellt haben, um ihren Gästen aus Hemer das Land und die Leute näher zu bringen.
Darauf ging auch die begleitende Lehrerin, Hildegard Röhr-Lammert, ein, die meinte, per Internet lasse sich viel erfahren, aber das ersetze eben nicht den direkten Austausch: "Die freundschaftlichen Gefühle, die uns die Amerikaner entgegen gebracht haben kann man vielleicht auch in einer Mail ausdrücken, aber das ersetzt nicht diese “face to face communication”, die man nur live erleben kann.”

Kalifornien ist der bevölkerungsreichste amerikanische Bundesstaat. Ein wichtiger Teil ist die Latino Kultur. Die Menschen aus Mexiko, Guatemala, El Salvador und anderen mittelamerikanischen Ländern werden schon bald die Mehrheit der Bevölkerung im Sonnenstaat stellen. Und man blickt hier vor allem nach China, Japan, Korea und anderen asiatischen Ländern. Europa und Deutschland sind da weit weg. Doch aufgrund der intensiven und unermüdlichen Bemühungen Dagmar Freitags, die fest an diesen Schulaustausch zwischen Hemer und Ojai glaubt, ist man nun soweit auch für die Zukunft zu planen. In Ojai wurde mit Beth Cohen eine Mutter gefunden, deren Tochter im vergangenen Jahr Hemer besuchte und begeistert zurück kam. Die Jugendliche war von ihren Gasteltern so umsorgt worden, dass Beth Cohen meinte, diese Schulpartnerschaft müsse auf jeden Fall fortgeführt werden. Sie mobilisierte vor Ort Gasteltern, organisierte das Rahmenprogramm und war die treibende Kraft “einfach, um Danke zu sagen, was unsere Kinder im letzten Jahr in Hemer erleben durften”.
 
bild2.jpgEine Partnerschaft mit einer öffentlichen kalifornischen Schule ist etwas besonderes in diesen Tagen. Die Haushaltskrise in Sacramento hat die einzelnen Schuldistrikte hart getroffen, Ojai ist dabei keine Ausnahme. Lehrer werden entlassen, Schulprogramme und Fächer ersatzlos gestrichen, Klassen zusammen gelegt. Vor diesem Hintergrund ist eine erstarkte Schulpartnerschaft um die halbe Welt herum eine Ausnahme, die zeigt, das Schüler, Eltern und auch Lehrer sich nicht mit den Gegebenheiten abfinden wollen. Alleine die Abschiedsfeier im Garten einer Gastfamilie zeigte dies nur zu deutlich. Eine Poolparty mit BBQ und Live-Musik, ein passender Schlußpunkt.

Die 11 + 2 kommen Ende der Woche nach Hemer zurück. Begeistert, doch auch etwas traurig, dass diese Reise an die amerikanische Westküste so schnell vorbei ging. Sie haben viel gesehen und erlebt. Den Schulalltag an der Nordhoff High School, Hollywood, Disneyland und Delfine vor den Channel Islands. Doch die Schüler waren auch Botschafter für ihr Land, das in diesen Tagen in Ojai als ein junges, modernes, weltoffenes und interessantes Land präsentiert wurde. Und sie haben eins gelernt: so anders sind die Amerikaner gar nicht.
 
Text: Arndt Peltner, Radio Goethe


Letzte Änderung: 27.10.2010