Kunst-Projekte des Woeste-Gymnasiums auf der Landesgartenschau
Das Landesgartenschaufieber in Hemer ist kaum zu bremsen, und auch das
Friedrich-Leopold Woeste Gymnasiums wird sich mit zwei besonderen
Kunstprojekten einbringen.
Seit nunmehr eineinhalb Jahren beschäftigen sich die Schüler des
13er-Kunst-Grundkurses des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums unter
der Leitung von Jan Wille mit dem Gelände der Landesgartenschau. Im
letztjährigen 12er-Kunstkurs stand das Thema „Dokumentation und
Interpretation eines Naturraumes“ an. Hierzu sollte in einem ersten
Schritt streng nach den Naturalismuskriterien das verwilderte Waldstück
östlich des geplanten Jübergturms zeichnerisch dokumentiert und in
einem zweiten Schritt diese Dokumentation künstlerisch interpretiert
werden.
Natur und Kunst in Kommunikation
Das ursprünglich vorgesehene Gelände wird inzwischen für andere
Bereiche genutzt und steht für Kunstarbeiten nicht mehr zur Verfügung.
Nachdem bekannt wurde, dass die Entwürfe von national anerkannten
Künstlern für den Zick-Zack-Weg finanziell nicht realisierbar sein
würden, reagierten die Schüler flexibel und passten ihre Entwürfe den
Gegebenheiten des Weges an oder dachten noch einmal völlig um.
Thematisch sollten sich die Arbeiten auf das Oberthema der
Unterrichtsreihe im Kurshalbjahr 13.2 „Kunst im öffentlichen Raum -
Natur und Kunst in Kommunikation“ beziehen.
Natürlich konnte dabei auch das Motto der Landesgartenschau „Zauber der
Verwandlung“ als Inspiration dienen. Mit großem Engagement widmeten
sich nicht nur die Schüler der neuen Aufgabe, sondern auch ihr
Kunstlehrer wurde so vom LGS-Fieber angesteckt, dass er einen eigenen
künstlerischen Beitrag unter Nutzung von Corten-Stahl liefern wollte.
Vielfältig und individuell
Die neuen Entwürfe schafften es nicht nur, Bürgermeister Michael Esken
und LGS-Geschäftsführer Heiner Pierenkemper zu begeistern, sondern auch
den gesamten Fachbeirat der Landesgartenschau GmbH im Oktober 2009 mit
einer Präsentation mehrheitlich zu überzeugen. Im Anschluss galt es,
die Entwürfe auch wirklich realisieren zu können. Die verwendeten
Materialien sind so vielfältig wie die Autoren individuell sind: So
wird mit Ton, Holz, Glas, Metall, Seilen, Plexiglas, Fundstücken und
Schrott gearbeitet. Zu zeigen, dass Schüler zwar mitunter mit Schrott
arbeiten, aber nicht nur selbigen produzieren, ist u. a. ein Anliegen
der jungen Künstler des Hemeraner Woeste-Gymnasiums.
Auch die Kunst AG des Friedrich-Leopold Woeste Gymnasiums wird ein
Projekt auf der Landesgartenschau präsentieren. Die Schüler unter
Leitung von Kunstlehrer Jan Wille haben sich im Vorfeld mit Land Art,
Kunst im öffentlichen Raum und anderen Möglichkeiten beschäftigt, wie
man das Landesgartenschau-Motto „Zauber der Verwandlung“ künstlerisch
umsetzen könnte. Dabei ist die Idee entstanden, das Motto so zu
interpretieren, dass aus etwas Altem, etwas Neues, Künstlerisches
entsteht.
Afrika-Auto und Hippie-Käfer
Dafür werden mit Autolack, Pinsel, viel Spaß und Kreativität
schrottfällige Autokarosserien zu spannenden Kunst-Attraktionen
umgestaltet. Ein Afrika-Auto mit afrikanischen Tiermotiven, ein alter
Hippie-Käfer mit Graffiti-Bemalung und eine PKW-Karosserie, die ganz
der Natur überlassen wurde, entstehen derzeit im Keller des
Woeste-Gymnasiums. Im Freien erhalten die Autos darüber hinaus eine
Bepflanzung mit Blumen und heißen jeden Landesgartenschaubesucher
herzlich willkommen. Um ihr Projekt auch finanziell durchführen zu
können, wird die Schülergruppe von Firmen im Raum Hemer finanziell und
ideell unterstützt. Mit ihrem Projekt zeigen die Schüler der Stufen 10
bis 12, dass ausrangierte Autos nicht immer ein Fall für den
Schrottplatz sind, sondern auch Kunstobjekt als Teil der
Landesgartenschau 2010 in Hemer werden können.
Zusammenstellung: Rachel
Verbruggen (Kunstkurs Stufe 13) und Jeannie Hannibal (Kunst-AG)
Foto: Grundkurs Kunst und Kunst-AG mit dem Kunstwerk „Spinnennetz” von
Rachel Verbruggen
Fotomontage: „Hippie-Käfer” und „Afrika-Auto”
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