25.10.2006

Presse-Information
zur Umsetzung des Medienentwicklungsplans der Stadt Hemer

am Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium

Im Jahr 2001 beauftragte die Landesregierung die Städte und Gemeinden, für die von ihnen unterhaltenen Schulen einen Medienentwicklungsplan aufzustellen und mit Mitteln aus der sogenannten Schulpauschale der Landeszuweisungen umzusetzen.

Gleichzeitig erging an die Schulen die Aufforderung, pädagogische Nutzungskonzepte für die Neuen Medien auszuformulieren, um einen optimalen Mitteleinsatz zu gewährleisten.

Dreizehn Hemeraner Schulen machten sich daraufhin an die konzeptionelle Arbeit. Ihre Ergebnisse bildeten die Basis für die Planungsvorlage des Amtes für Bildung und Sport, die am Ende des Jahres 2003 vom Stadtrat rechtskräftig verabschiedet wurde.

Für das Gymnasium umfasst der sich auf die Jahre 2003 bis 2006 erstreckende Medienentwicklungsplan ein Finanzvolumen von insgesamt 76.000 Euro, davon 20.000 Euro für die Installation einer volllständigen Netzwerkverkabelung der Gebäude.

Für Fachleute ist es kaum vorstellbar, dass ein Budget von 20.000 Euro ausreicht, um in einem verzweigten Gebäudekomplex vierzig Unterrichts- und zwanzig Fachräume mit einem kabelgebundenen Internetanschluss zu versehen. Aufgrund des außergewöhnlichen Einsatzes der gesamten Hausmeisterei - an erster Stelle ist hier das besondere Engagement von Wilhelm Scherer zu nennen - konnte jedoch der Mitteleinsatz für das Verkabelungsprojekt sogar unter die 10.000 Euro-Marke gedrückt werden.

Dass das Gymnasium die so erzielten Ersparnisse für die Beschaffung von Hardware nutzen durfte, ist der Flexibilität des Schulamtes zu verdanken. Von der pragmatischen Amtsführung hat das pädagogische Nutzungskonzept des Gymnasiums erheblich profitiert, weil sie Freiraum für Weiterentwicklung schuf.

Das ursprüngliche Nutzungskonzept der Schule aus dem Jahr 2003 (vgl. Rubrik „Sachausstattung“ unter www.woeste.org/schulprogramm) verweist zwar bereits auf die Bedeutung der medialen Unterstützung des klassischen, durch den Lehrer geführten Unterrichts. Es zieht aber noch nicht die entscheidende Konsequenz - und diese, so hat die Diskussion im Kollegium des Gymnasiums ergeben, besteht in der Bereitstellung mobiler, einfach zu handhabender, überall spontan einsetzbarer multimedialer Gerätschaften: Lehrer oder Schüler müssen in einer Unterrichtsstunde, die die modernen Möglichkeiten nutzt, „zwischendurch mal eben“ eine Internet-Seite, einen Video-Clip, eine Sprachaufnahme, ein Computer-Dokument oder einen Podcast präsentieren können. Es sollte ihnen auch möglich sein, unterrichtliche Arbeits- und Lernprozesse digital zu unterstützen oder zu dokumentieren; und schließlich müssen sie die im Unterricht erstellten Dokumente über das Internet für das häusliche Weiterlernen verfügbar machen können.

Diese eigentlich utopischen Vorstellungen sind am Woeste-Gymnasium nun zu einem guten Stück Wirklichkeit geworden: Nach Konstruktionsplänen des Gymnasiums entstanden in der Hemeraner Möbelschreinerei Flügge in professioneller Fertigung sieben Multimediawagen, die konzeptionell und funktionell überzeugen. Bestückt mit je einem Laptop, einem Beamer, einem DVD-Spieler und einer kraftvollen Soundanlage lassen sie die Ausstattung aller Unterrichtsräume mit einem Internetanschluss und einer großen Projektionsfläche erst wirklich sinnvoll werden.

bild4.jpg     bild5.jpg

Das Beschaffungsprojekt „Multimediawagen“ hat einen wichtigen Nebeneffekt; es entlastet die beiden Computerräume des Gymnasiums von all jenen Nutzungen, bei denen nur ein Computer oder die DVD-Anlage zu Präsentationszwecken eingeschaltet werden. Die Computerräume stehen daher zukünftig wieder vorzugsweise für die Unterrichtsprozesse zur Verfügung, in denen alle Schüler einer Lerngruppe an den  PCs arbeiten sollen.

Jeder Medienwagen hat zwar inklusive der elektronischen Gerätschaften nur 3.000 Euro gekostet; insgesamt erfordert dieses innovative Herzstück der Planumsetzung jedoch einen Mittelaufwand von 21.000 Euro. Nur den Einsparungen bei der Verkabelung der Schule ist es zu verdanken, dass die übrigen im Entwicklungsplan aufgeführten Maßnahmen von dieser Akzentsetzung nicht beeinträchtigt worden sind.

So konnten, wie vorgesehen, mit den Finanzmitteln des Entwicklungsplans die Naturwissenschaften mit einem fantastischen „rollenden Computer-Labor“ im Werte von 18.000 Euro ausgestattet werden. Es enthält 13 nagelneue Laptops, die insbesondere zur Erfassung und Auswertung von Messwerten bei Schülerexperimenten, aber auch zur Simulation von kritischen Versuchen eingesetzt werden sollen, die in einer Schule nicht durchgeführt werden können.

„Ganz nebenbei“ sind im Übrigen auch noch für knapp 5.000 Euro die fünfzehn an Altersschwäche eingehenden Windows-PCs im Multimediaraum ersetzt worden. Von den gleich alten iMacs im Informatikraum kann günstigerweise erwartet werden, dass sie noch ein, zwei Jahre länger halten.

Das Woeste-Gymnasium dankt dem Rat und der Verwaltung der Stadt Hemer für das zukunftsorientierte schulpolitische Engagement. Der Schulleitung ist bewusst, dass längst nicht in allen Städten und Gemeinden des Landes der Auftrag der Landesregierung so konsequent erfüllt worden ist wie in Hemer.

Ulrich Vielhauer
Stellvertretender Schulleiter

Hemer, 25. Oktober 2006


Letzte Änderung: 25.10.2006