Presse-Information
zur Umsetzung des Medienentwicklungsplans der Stadt Hemer
am Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium
Im Jahr 2001 beauftragte die Landesregierung die Städte und Gemeinden,
für die von ihnen unterhaltenen Schulen einen Medienentwicklungsplan
aufzustellen und mit Mitteln aus der sogenannten Schulpauschale der
Landeszuweisungen umzusetzen.
Gleichzeitig erging an die Schulen die Aufforderung, pädagogische
Nutzungskonzepte für die Neuen Medien auszuformulieren, um einen
optimalen Mitteleinsatz zu gewährleisten.
Dreizehn Hemeraner Schulen machten sich daraufhin an die konzeptionelle
Arbeit. Ihre Ergebnisse bildeten die Basis für die Planungsvorlage des
Amtes für Bildung und Sport, die am Ende des Jahres 2003 vom Stadtrat
rechtskräftig verabschiedet wurde.
Für das Gymnasium umfasst der sich auf die Jahre 2003 bis 2006
erstreckende Medienentwicklungsplan ein Finanzvolumen von insgesamt
76.000 Euro, davon 20.000 Euro für die Installation einer
volllständigen Netzwerkverkabelung der Gebäude.
Für Fachleute ist es kaum vorstellbar, dass ein Budget von 20.000 Euro
ausreicht, um in einem verzweigten Gebäudekomplex vierzig Unterrichts-
und zwanzig Fachräume mit einem kabelgebundenen Internetanschluss zu
versehen. Aufgrund des außergewöhnlichen Einsatzes der gesamten
Hausmeisterei - an erster Stelle ist hier das besondere Engagement von
Wilhelm Scherer zu nennen - konnte jedoch der Mitteleinsatz für das
Verkabelungsprojekt sogar unter die 10.000 Euro-Marke gedrückt werden.
Dass das Gymnasium die so erzielten Ersparnisse für die Beschaffung von
Hardware nutzen durfte, ist der Flexibilität des Schulamtes zu
verdanken. Von der pragmatischen Amtsführung hat das pädagogische
Nutzungskonzept des Gymnasiums erheblich profitiert, weil sie Freiraum
für Weiterentwicklung schuf.
Das ursprüngliche Nutzungskonzept der Schule aus dem Jahr 2003 (vgl.
Rubrik „Sachausstattung“ unter www.woeste.org/schulprogramm) verweist
zwar bereits auf die Bedeutung der medialen Unterstützung des
klassischen, durch den Lehrer geführten Unterrichts. Es zieht aber noch
nicht die entscheidende Konsequenz - und diese, so hat die Diskussion
im Kollegium des Gymnasiums ergeben, besteht in der Bereitstellung
mobiler, einfach zu handhabender, überall spontan einsetzbarer
multimedialer Gerätschaften: Lehrer oder Schüler müssen in einer
Unterrichtsstunde, die die modernen Möglichkeiten nutzt, „zwischendurch
mal eben“ eine Internet-Seite, einen Video-Clip, eine Sprachaufnahme,
ein Computer-Dokument oder einen Podcast präsentieren können. Es sollte
ihnen auch möglich sein, unterrichtliche Arbeits- und Lernprozesse
digital zu unterstützen oder zu dokumentieren; und schließlich müssen
sie die im Unterricht erstellten Dokumente über das Internet für das
häusliche Weiterlernen verfügbar machen können.
Diese eigentlich utopischen Vorstellungen sind am Woeste-Gymnasium nun
zu einem guten Stück Wirklichkeit geworden: Nach Konstruktionsplänen
des Gymnasiums entstanden in der Hemeraner Möbelschreinerei Flügge in
professioneller Fertigung sieben Multimediawagen, die konzeptionell und
funktionell überzeugen. Bestückt mit je einem Laptop, einem Beamer,
einem DVD-Spieler und einer kraftvollen Soundanlage lassen sie die
Ausstattung aller Unterrichtsräume mit einem Internetanschluss und
einer großen Projektionsfläche erst wirklich sinnvoll werden.
Das Beschaffungsprojekt „Multimediawagen“ hat einen wichtigen
Nebeneffekt; es entlastet die beiden Computerräume des Gymnasiums von
all jenen Nutzungen, bei denen nur ein Computer oder die DVD-Anlage zu
Präsentationszwecken eingeschaltet werden. Die Computerräume stehen
daher zukünftig wieder vorzugsweise für die Unterrichtsprozesse zur
Verfügung, in denen alle Schüler einer Lerngruppe an den PCs
arbeiten sollen.
Jeder Medienwagen hat zwar inklusive der elektronischen Gerätschaften
nur 3.000 Euro gekostet; insgesamt erfordert dieses innovative
Herzstück der Planumsetzung jedoch einen Mittelaufwand von 21.000 Euro.
Nur den Einsparungen bei der Verkabelung der Schule ist es zu
verdanken, dass die übrigen im Entwicklungsplan aufgeführten Maßnahmen
von dieser Akzentsetzung nicht beeinträchtigt worden sind.
So konnten, wie vorgesehen, mit den Finanzmitteln des Entwicklungsplans
die Naturwissenschaften mit einem fantastischen „rollenden
Computer-Labor“ im Werte von 18.000 Euro ausgestattet werden. Es
enthält 13 nagelneue Laptops, die insbesondere zur Erfassung und
Auswertung von Messwerten bei Schülerexperimenten, aber auch zur
Simulation von kritischen Versuchen eingesetzt werden sollen, die in
einer Schule nicht durchgeführt werden können.
„Ganz nebenbei“ sind im Übrigen auch noch für knapp 5.000 Euro die
fünfzehn an Altersschwäche eingehenden Windows-PCs im Multimediaraum
ersetzt worden. Von den gleich alten iMacs im Informatikraum kann
günstigerweise erwartet werden, dass sie noch ein, zwei Jahre länger
halten.
Das Woeste-Gymnasium dankt dem Rat und der Verwaltung der Stadt Hemer
für das zukunftsorientierte schulpolitische Engagement. Der
Schulleitung ist bewusst, dass längst nicht in allen Städten und
Gemeinden des Landes der Auftrag der Landesregierung so konsequent
erfüllt worden ist wie in Hemer.
Ulrich Vielhauer
Stellvertretender Schulleiter
Hemer, 25. Oktober 2006 |