29.06.2004

Presseerklärung zur Abiturzeitung der Abiturientia 2004

Die Abiturzeitung der Abiturientia 2004 hat in der ungekürzten Druckauflage eine Vielzahl von Beleidigungen, Herabsetzungen und Diffamierungen enthalten. Aus diesem Grund folgte die Schulleitung der Empfehlung des Kollegiums und untersagte den Vertrieb auf dem Schulgelände.

Mit dem Druck der Abiturzeitung hat deren Redaktion nicht nur gesellschaftliche Regeln des Anstands, sondern auch den gesetzlichen Rahmen der verfassungsrechtlich verbürgten demokratischen Werteordnung verletzt.

Eine Publikation von Diffamierungen ist auch dann nicht zu rechtfertigen, wenn, wie nachträglich behauptet wird, Schüler(inne)n während ihrer Schulzeit seitens der Schule oder ihres Lehrpersonals Ungerechtigkeiten widerfahren sein sollten. Schüler(innen) des Gymnasiums und ihre Eltern haben grundsätzlich zu jeder Zeit die Möglichkeit, Beschwerden zunächst bei den Lehrkräften, im Konfliktfall bei der Schulleitung oder bei der Schulaufsicht der Bezirksregierung vorzutragen und, wenn sie mit den Auskünften und Entscheidungen nicht einverstanden sein sollten, den Rechtsweg zu beschreiten.

Beleidigungen, Herabsetzungen oder Diffamierungen werden auch in Zukunft von der Schulleitung des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums nicht geduldet werden können; eine andere Handlungsweise widerspräche der dienstlich gebotenen Pflicht zur Fürsorge für das Lehrpersonal, der Achtung vor den Unterrichts- und Erziehungszielen der Schule und den eigenen Überzeugungen.

Auf der Grundlage dieses Standpunkts und eines Thesenpapiers über die Ursachen des aktuellen Konflikts (Veröffentlichung erfolgt am Dienstag, dem 29.06., als Elternbrief und im Internetauftritt des Gymnasiums www.woeste.org) wird die Schulleitung den Beratungs- und Diskussionsprozess zwischen Lehrer- und Oberstufenschülerschaft der nachfolgenden Jahrgänge intensivieren.

Auf der Grundlage dieses Standpunkts hat die Schulleitung auch den an das Kollegium gerichteten Gesprächswunsch der Abiturientia 2004 bereitwillig aufgenommen und mit der Organisation eines gemeinsamen Gedankenaustausches (Montag, 28. Juni) unterstützt.

Die Schulleitung ist entschlossen, alle Möglichkeiten zu nutzen, den kritischen Dialog zwischen Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft sowie das wechselseitige Verständnis in Bezug auf Denken, Fühlen und Handeln zu fördern. Bei diesen Anstrengungen baut die Schulleitung darauf, dass die Öffentlichkeit die Beweggründe für das Verfassen von leserbrieflichen Herabwürdigungen, welche die personenbezogenen Rufschädigungen der Abiturzeitung auf die ganze Schule und deren Leitung ausdehnen, erkennen und einordnen kann.

Die Schulleitung wünscht sich von der Öffentlichkeit, dass sie, wie in der Vergangenheit stets geschehen, nicht nur die Bemühungen des Kollegiums um eine funktionelle Weiterentwicklung des Gymnasiums, sondern auch die Verteidigung des Ansehens von Schule und Lehrpersonal tatkräftig unterstützen wird.

Eckardt Lüblinghoff, OStD, Schulleiter des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums
Ulrich Vielhauer, StD, Ständiger Vertreter des Schulleiters



Letzte Änderung: 29.06.2004